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Die Telegramme, und das gilt vornehmlich von denen Sir
Edward Greps, sind in einem gewundenen, langatmigen, ver-
wickelten Stil abgefasst, der dem Uebersetzer nicht uner-
hebliche Schwierigkeiten bereitet. Sie sind zuweilen, wenn
man sich auf einen literarischen Standpunkt oder nur den
eines normalen Sprachgefühles stellt, unleserlich. Die Sätze
sind lang und verschroben. Die Nebensätze schränken
fast regelmässig den im Hauptsatz ausgesprochenen Ge-
danken ein oder heben ihn auf. Das Bemühen dieser Sprache
ist stets darauf gerichtet, jede Klarheit zu vermeiden und
alle Dinge und Erscheinungen, alle Meinungen und Urteile
in einen Nebel des Zweifels und der Unentschiedenheit zu
hüllen. Die Klarheit, Kürze und Genauigkeit des deutschen
diplomatischen Stiles geht den Akten Sir Edward Greps
völlig und absichtlich ab. Wollen wir auf die oben skiz-
zierte Einteilung der Dokumente zurückgreifen, so kann ge-
sagt werden, dass es sich beim Blaubuche in den wenig-
sten Fällen um blosse Informationen und Instruktionen han-
delt, sondern meistens um Kommentare,Wiederholungen, viel-
fache Beleuchtung bereits gesagter Dinge. Reine Stim-
mungen und persönliche Urteile werden allerdings nur selten
gegeben, wenigstens nicht in dem massgebenden Teile des
Buches. Das genügt aber durchaus nicht, um den Eindruck
der Objektivität und Sachlichkeit hervorzurufen. Der vor-
herrschende Eindruck, den man gleich von Beginn des Bu-
ches an empfängt, lässt sich etwa folgendermassen zusammen-
fassen: Die englischen Diplomaten, und vornehmlich Grep,
behalten hinter jedem ausgesprochenen Satze einen unaus-
gesprochenen Satz im Sinne. Sie reden neben den Ereig-
nissen und vor allem neben ihren wahren Urteilen her, bDe-
wahren diese aber stets in klarer Folgerichtigkeit im Ge-
dächtnis und sprechen sie erst im letzten Augenblicke, wenn
sie ihrer Sache völlig sicher sind, kurz und deutlich aus.
Das Verstecken der Gedanken hinter den Worten beschränkt
sich also nicht auf die diplomatischen . Verhandlungen mit
den Vertretern des Auslands selbst. Es geht auf die inter-
nen Berichte über die Verhandlungen über. Diese Methode
hat zweifellos den unbeabsichtigten Vorteil, die geistige