für gewerbliche Buchführung und Geschäftsverkehr, zwei für
gewerbliches Rechnen und einfache Kalkulation und zwei für
Stenographie eingerichtet. Die Kurse wurden am 5. Sept. 1915
eröffnet. Die Dauer des Kurses ist auf 10 Wochen festgesetzt.
Den Anterricht übernahmen Mitglieder des Lehrerkollegiums
der Mädchenfortbildungsschule.
d) Unterstützung für Leipziger Künstler und Kunst-
gewerbetreibende.
In Rücksichtnahme auf Gesuche von seiten des Leipziger
Architektenvereins und des Wirtschaftlichen Verbandes eipziger
Künstler, in denen auf die augenblickliche schwierige Lage der
Künstler und Kunstgewerbetreibenden hingewiesen wurde, hat
der Rat der Stadt geeignete Maßnahmen getroffen. Auf seine
Veranlassung berief die Direktion des städtischen Kunstgewerbe-
museums die Vertreter aller Leipziger Künstlergruppen zu einer
Besprechung, in welcher man sich auf verschiedene Arbeiten zur
Beschäftigung hiesiger Künstler und Kunstgewerbetreibender
einigte. Zu vorstehendem Zwecke wurde vom Nate ein Be-
rechnungsgeld ausgeworfen. Auch stellten die Vereinigung für
öffentliche Kunstpflege und der Leipziger Kunstgewerbeverein
einen Beitrag zur Verfügung.
2. Die Kriegsnotspende.
(Verband für Armenpflege und Wohltätigkeit, siehe im II. Teil.)
Die Kriegsnotspende will Personen, die nicht ohne Wei-
teres als Arbeitslose zu bezeichnen sind, die aber infolge des
Krieges in wirtschaftliche Bedrängnis gerieten (Angehörige
künstlerischer Berufe, Privatlehrer und Lehrerinnen, Inhaber
kleinerer Geschäfte, Zimmervermieterinnen usw.) helfen und end-
lich für Familien, in denen Krankheiten herrschen, sowie für
besonders kinderreiche Familien eintreten, kurz alle die Fälle
von Not zu erfassen suchen, die durch die Kriegszeit über
uns gekommen, aber von andrer Seite keine Hilfe finden
können.
Gegründet wurde die Kriegsnotspende im August 1914
von dem Verband für Armenpflege und Wohltätigkeit. Die
Hauptgeschäftsstelle der Kriegsnotspende befindet sich Wächter-
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