Lm die Abfälle der Haushaltungen für die Biehfütte-
rung nutzbar zu machen, hat der Nationale Frauendienst in
Leipzig die Sammlung und Verwertung der Küchenabfälle in
die Wege geleitet.
Kriegsschreibstube.
Die Auskunftsstelle des Nationalen Frauendienstes für
Kriegsangelegenheiten hat weiblichen Angehörigen von Ein-
berufenen militärische Auskünfte und Mat erteilt, Feldadressen
geschrieben, Hakete und Geldsendungen an Gefangene befördert,
Anfragen über vermißte, gefangene und verwundete Krieger er-
ledigt. Sie ist später in der Nachrichtenstelle der Kreishaupt-
mannschaft aufgegangen.
Freiwillige Hilfsarbeit.
Zahllose Frauen und Mädchen aller Kreise boten sich so-
fort nach Ausbruch des Krieges zur freiwilligen Mitarbeit in
der vom Nationalen Frauendienst zu leistenden Kriegshilfe an.
Es war keine leichte Aufgabe, die verschiedenartigen, zum
größten Teile ungeschulten Kräfte zu sichten und an die Stellen
zu leiten, an denen sie nützliche Werte für die Gesamtheit zu
schaffen imstande waren. — Eine größere Anzahl Frauen, die
anfänglich nur vorübergehend soziale Pflichten auf sich zu nehmen
glaubte, hat treu bei der übernommenen Arbeit ausgeharrt, so
daß die freiwillige Hilfsarbeit in vielen Fällen den Charakter
der ehrenamtlichen Berufsarbeit angenommen hat.
Freiwillige Hilfsarbeit wird von zahlreichen Frauen in
allen vom Nationalen Frauendienst ins Leben gerufenen Ein-
richtungen geleistet: in der Hauptgeschäftsstelle, in der Familien-
fürsorge, in der Wollabteilung, in der Strickstube, der Pelz-
schererei, den Nähstuben, solange diese drei letzten bestanden, in
der Sammelstelle für Bekleidungsgegenstände und Nähstube, der
Fruchtmusküche, den Beratungsstellen für kriegsgemäße Er-
nährung, den Kochkursen, den Tagesheimen.
Freiwillige Helferinnen sind tätig in Kinderhorten, Lese-
hallen, Kinderbewahranstalten, als Schulgehilfinnen, als Schreib-
hilfen für das Schatamt der Kriegsnotspende, für die Nach-
richtenstelle der Kgl. Kreishauptmannschaft, im Stadthaus und
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