Full text: Staatsbürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. Band 1. (1)

Kassenwart G. Schneider, Harkortstr. 3, zu überweisen. Sonstige 
Zuschriften für den Kriegsausschuß nimmt Dr. Käthe Lux, Hoch- 
schule für Frauen, Königstr. 20, entgegen. 
5. Kriegsausschuß für Konsumenteninteressen. 
Der Kriegsausschuß für Kons teninteressen, Bezirks- 
ausschuß Leipzig, ist im März 1915 gegründet worden. Er hat 
sich zur Aufgabe gestellt, die Ernährung im Kriege zu über- 
wachen und bei den Behörden und in der Offentlichkeit das 
Interesse der Konsumenten zu vertreten, in erster Linie hinsicht- 
lich der Versorgung des Volkes mit Nahrungsmitteln und be- 
züglich der Preise für Lebensmittel. 
Tätigkeit: Einberufung öffentlicher Versammlungen zur Be- 
sprechung brennender Fragen. Eingaben an die Stadtverwal- 
tung und an die Regierung wegen Maßnahmen, die eine Er- 
mäßigung der Preise für Nahrungsmittel herbeiführen können. 
Einrichtung eines Aberwachungsausschusses zur Nachprüfung 
der Lebensmittelpreise, in Verbindung mit entsprechenden Ein- 
richtungen des NRates der Stadt Leipzig. 
Die Geschäfesstelle befindet sich Johannisgasse 4; als Ge- 
schäftsführer ist Herr Blobel tätig. 
  
6. Konfessionelle Fürsorge. 
Der Krieg hat auch den religiösen Gemeinschaften erweiterte 
Aufgaben gestellt. Die Tätigkeit der evangelischen Kirchen- 
gemeinden ist vermehrt worden. Die seelsorgerische Pflege wird 
mehr denn je begehrt. Doch auch dem leiblichen Wohl der 
Gemeindemitglieder wendete sich die Fürsorge der Kirche zu. 
Die bereits vorhandenen Wohltätigkeitseinrichtungen wurden 
auf den Krieg . Die Weihnachtsbescherungen und 
Konfir ungen gingen weit über das sonstige Maß 
binaus. 
Die Nähvereine arbeiteten für die Krieger im Felde so- 
wohl wie für ihre zurückgebliebenen bedürftigen Angehörigen. 
— Die Frauenvereine nahmen sich vornehmlich der Wöchne- 
rinnen und Kinder, durch Verausgabung von Kleidung, Nah- 
rungsmitteln und Kohlen an. 
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