— 180 —
Der Acker- und Gartenbau beschränkt sich auf die Batate, Brotfrucht—
und Kokospalme. Auch hier ist der wichtigste Ausfuhrartikel die Kopra.
Die Frauen sind dem Manne gleichberechtigt. Auf den Palau-Inseln
haben sie sogar ihre eigene Regierung; eine Anzahl von Frauenhäupt-
linginnen stehen den Häuptlingen der Männer zur Seite. Das Eheleben
ist zerrüttet, und unter den Ledigen herrscht große Sittenlosigkeit. Sie haben
zwei Stände: die Häuptlinge mit dem Adel und das gemeine Volk. Mehrere
Häuptlinge stehen zuweilen
unter einem gemeinsamen Kö-
nige. Er ist ihr Lehnsherr,
dem sie im Falle des Krieges
Truppen stellen. Der König
verleiht auch einen Orden, den
um das Handgelenk zu tragen-
den Wirbel der Meerknuh.
Man glaubt an unsichtbare
Götter, denen man unblutige
Opfer bringt, treibt Ahnen-
und Geisterkult.
Kopra, Schildpatt, Brot-
frucht und Taro werden für
Glasperlen, Eisen, Werkzeuge
und Gewehre eingetauscht.
Daneben gibt es Palaugeld,
kleine Stückchen gebrannter
Erde oder geschliffenen Glases.
Die heutigen Bewohner kön-
nen es gar nicht herstellen,
Junge Krieger von Jap. da sie weder das Material
noch die Kunst des Schleifens
kennen. Einige Formen und Stücke dieses Geldes haben heute einen Wert
bis 15000 Mark. Auch große Mühlsteine standen bisher hoch im Wert.
Die weiße Bevölkerung beläuft sich auf 77 Köpfe im Ost= und 73 im
Westbezirk, einschließlich Palau. Dazu kommen in diesem 34 Japaner
und 5 angesessene Chinesen und eine Anzahl Philippiner und Chamorros.
Man schätzt die Zahl der Eingeborenen auf 13000 Köpfe in jedem
Gebiet. "