Object: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zehnter Jahrgang. 1894. (35)

Anzemburz. (Dez. 20.) Vänemark. (Jan. Anf.—Juli 28.) 291 
20. Dezember. (Luxemburg.) Eisenbahnbau. 
Die Kammer nimmt nach kurzer Debatte einstimmig den Gesetzentwurf 
an, wodurch der Bau der Luxemburg-Petinger Eisenbahn der Prinz Hein- 
rich Bahn übertragen wird. 
XIII. 
Dänemark. 
Anf. Januar. (Kopenhagen.) Neutralitätsfrage. 
Der Kriegsminister Bahnson wendet sich in einer im Arbeiterverein 
gehaltenen Rede entschieden gegen die von mehreren Kreisen geforderte Neu- 
tralisation Dänemarks, weil damit die selbständige politische Stellung Däne- 
marks beseitigt würde. (Vergl. hierüber von Bruchhausen und Dalhoff= 
Nielsen in den „Preuß. Jahrbb. Bd. 78.) 
13. Januar. (Kopenhagen.) Verwaltungsorganisation. 
Der Departementsdirektor Hörring wird zum Minister des Innern 
und der bisherige Minister des Innern, Ingerslev, zum Leiter des neu 
errichteten Ministeriums der öffentlichen Arbeiten ernannt. 
15. März. (Folkething.) Agrarpolitik. 
Das Folkething nimmt den agrarfreundlichen Antrag der Partei der 
Linken an, der Staat möge aus dem Ueberschuß des Budgets für 1894/95 
die Hälfte der in den Aemtern zu erhebenden kommunalen Steuern be- 
zahlen, um den landwirtschaftlichen Steuerzahlern die Steuerlast zu erleichtern. 
Der Betrag dürfte sich auf 2½ Millionen Kronen belaufen. 
1. April. Ende des Verfassungskonflikts. 
Das Folkething und Landsthing bewilligen zum ersten Male seit 
1885 das Finanzgeset und billigen die von der Regierung früher ohne 
Einwilligung der Volksvertretung getroffenen Maßregeln mit Ausnahme der 
Einrichtung des Gendarmeriekorps . 
3. April. Das Folkething hebt die in den Konfliktsjahren 
provisorisch erlassenen Gesetze über die Errichtung eines Gendar- 
meriekorps, die außerordentliche Polizei und die Verschärfung des 
Preßgesetzes auf. 
9./10. April. Heeresorganisation. 
Folkething und Landsthing genehmigen die vom Abg. Steffenson 
eingebrachte Heere vorlage, welche die numerische Stärke der Infanterie be- 
schränkt, die der Festungsartillerie und des Geniekorps dagegen vermehrt. 
Es ergibt sich daraus für das Ordinarium der Heeresverwaltung eine Er- 
sparnis von 250,000 Kronen jährlich. Die aktive Dienstzeit der Wehrpflich- 
tigen ist auf insgesamt 400 Tage vermindert. Für den Kriegsfall ist 
die Infanterie um 6000 Mann vermindert. Der Kriegsminister hatte den 
Antrag befürwortet. 
2. Mai. Schluß des Reichstags. 
10. Juni. (Island.) Neuwahlen zum Althing. 
8. Juli. Das Kronprinzenpaar feiert seine silberne Hochzeit. 
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