2
für Braunschweig der Wirkliche Geheime Rat Schulz an Stelle des ver-
storbenen Staatsministers v. Campe (Bekanntmachung Bismarcks vom 1. De-
zember 1874, Reichs-Gesetzbl. S. 147) und für Reuß älterer Linie der Ge-
heime Regierungsrat Kunze an Stelle des Regierungspräsidenten Meusel.
Zu stellvertretenden Bevollmächtigten zum Bundesrat wurden ernannt:
von Bayern der Ministerialrat im Staatsministerium der Justiz Loö und
der Ober-Appellationsgerichtsrat Dr. Schmitt, von Württemberg der Ocber-
Regierungsrat Bätzner und der Obertribunalsrat Beyerle, von Hessen die
Ministerialräte Finger und Hallwachs, für Großherzogtum Sachsen der
vortragende Rat im Ministerial-Departement der Justiz Dr. Brüger, von
Altenburg der Regierungsrat Schlippe.
Es fanden im Jahre 1874 54 Sitzungen des Bundesrats statt, dazu
kamen noch 13 Sitzungen im Jahre 1875. )
Der Bundesrat für die elsaß-lothringischen Angelegenheiten hielt gegen
10 Sitzungen ab.
Bismarck ließ sich während der ganzen Session im Bundesrate nicht sehen;
ein Zeichen, daß die Sachen auch ohne sein persönliches Erscheinen den ge-
wünschten Verlauf hatten.
Der Militärausschuß war unverändert belassen worden; im Marineausschuß
dagegen war an Stelle Bremens Hamburg getreten, während die übrigen
Stimmen in jenem Ausschuß von Preußen, Mecklenburg, Oldenburg und Lübeck
geführt wurden. Als Grund dieser Veränderungen war wohl der Umstand
anzusehen, daß verschiedene Vorlagen dem Marineausschuß bereits überwiesen
waren beziehungsweise noch überwiesen werden sollten, wofür man die Thätigkeit
der hamburgischen Bevollmächtigten zum Bundesrate und später der hamburgischen
Behörden als besonders wünschenswert erachtete.
Die Wahl der Staaten in die unveränderte Zahl der Ausschüsse erfolgte
am 8. Januar.2)
1) Die üblichen offiziellen Referate befinden sich in der „Nordd. Allg. Ztg.“ Jahr-
gang 1874 Nr. 6, 8, 9, 11, 12, 17, 29, 30, 34, 35, 37, 38, 40, 43, 46, 52, 58, 60,
63, 64, 66, 67, 68, 71, 73, 74, 76, 83, 84, 93, 98, 100, 101, 106, 107, 109, 110, 114,
122, 123, 125, 135, 136, 139, 140, 144, 150, 153, 154, 233, 234, 243, 251, 253, 256,
259, 263, 266, 273, 275, 276, 280, 285, 286, 290, 293, 294, 295, 296, 297, 298, 299,
301; Jahrgang 1875 Nr. 3, 4, 5, 9, 11, 13, 15, 17, 22, 26, 28, 31, 36, 39, 40, 43,
44, 46, 48, 49, 51, 53, 54. „Nat.-Ztg.“ Jahrg. 1874 Nr. 9, 13, 19, 21, 33, 54. 56,
57, 59, 65, 66, 71, 78, 83, 84, 89, 101, 117, 123, 126, 129, 130, 131, 133, 143, 146,
150, 182, 191, 197, 198, 209, 211, 217, 235, 236, 247, 262, 265, 267, 268, 275, 276,
277, 285, 299, 305, 308, 464, 465, 483, 498, 503, 509, 515, 522, 529, 543, 547, 549,
557, 567, 569, 577, 585, 587, 589, 591, 595, 600, 601; Jahrg. 1875 Nr. 7, 15, 16,
19, 27, 31, 33, 41, 49, 53, 59, 61, 64, 69, 75, 77, 78, 85, 87, 89, 95.
2) Das Nähere s. in der „Nordd. Allg. Ztg.“ Nr. 15 vom 18. 1.74 und Nr. 17 vom
21. 1. 74 und in der „Nat.-Ztg.“ Nr. 33 vom 21. 1. 74.