Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

II. Abschnitt. 
Die neuen Bevollmächtigten zum Bundesrat. 
1. Königreich Sachlen. 
Abteilungsvorstand im Kriegsministerium, Major v. Schlieben!) 
(geboren 9. Oktober 1843). 
Die Thätigkeit v. Schliebens im Bundesrat erstreckte sich auf die Bericht- 
erstattung über alle auf die Organisation der Armee Bezug habenden Gesetz- 
entwürfe sowie auf die Bearbeitung der Ersatz= und der Reichsrayonangelegen- 
heiten. 
In direkte Beziehungen zu Bismarck ist Schlieben — abgesehen von dem 
zeitweiligen geselligen Verkehr im Hause des Fürsten — nicht getreten. 
Geheimer Regierungsrat Böttcher2) 
(geboren den 10. Januar 1829, gestorben den 10. Mai 1893). 
Derselbe entfaltete im Bundesrat eine rege Thätigkeit auf zollpolitischem 
Gebiete, auf dem er infolge seiner umfassenden technischen Vorbildung besonders 
1) v. Schlieben wurde zu Waldheim im Königreich Sachsen als Sohn eines richter- 
lichen Beamten geboren, trat nach Besuch der Artillerieschule zu Dresden im Jahre 1863 
in die Königlich sächsische Armee ein, nahm als Lieutenant an den Feldzügen 1866 in Oester- 
reich und 1870,71 in Frankreich teil und absolvierte den dreijährigen Kursus an der Kriegs- 
akademie in Berlin. 1873 wurde er in den Generalstab und 1878 als Abteilungschef in 
das sächsische Kriegsministerium versetzt. Nachdem er im letztgenannten Jahre noch zum 
Major befördert worden war, wurde er als solcher 1883 zum Militärbevollmächtigten in 
Berlin und zum Bevollmächtigten zum Bundesrat für das Königreich Sachsen ernannt. 
Nach zehnjähriger Thätigkeit in dieser Stellung wurde er 1893, nachdem er inzwischen zum 
Generalmajor avancirt war, nach Sachsen zurückbeordert, um das Kommando über die 
Königlich sächsische Feldartilleriebrigade zu übernehmen. 
2) Eduard Theodor Böttcher, in Dresden geboren, besuchte von 1839 bis 1845 das 
Kreuzgymnasium, arbeitete nach bestandener Reifeprüfung bis Michaelis 1847 auf den 
Freiherrlich v. Burgkschen Steinkohlen= und Eisenhüttenwerken praktisch und besuchte dann 
von 1847 bis 1851 die Freiberger Bergakademie. Danach beschäftigte sich derselbe ein
	        
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