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8. EFippe (Detmold).
Geheimer Ober-Regierungsrat Meyer
(geboren 20. August 1812, gestorben 26. Oktober 1886).
Geboren zu Horn in Lippe, studirte er in Jena, Heidelberg und Berlin, wurde
1834 Auditor am Amt Detmold und war von 1838—1846 Syndikus der Stadt Horn,
bis zum Dezember 1848 Regierungs= und Kammerfiskal. 1848 wurde ihm die Stelle
eines Regierungs-Departementsrates bei der Fürstlichen Regierung übertragen, welche er,
nachdem er 1868 zum Geheimen Regierungsrat und 1879 zum Geheimen Ober-Regierungs-
rat befördert worden, bis zu seinem Tode versehen hat. Seit 1867 war derselbe auch
Chef des Konsistoriums und bat wiederholt interimistisch die Geschäfte des Vorstandes
des Fürstlichen Kabinets-Ministeriums geleitet.
Als Früchte seiner schriftstellerischen Thätigkeit erschienen 1855 sein „Kolonatsrecht
im Fürstentum Lippe“ (2 Bd.) und 1884 bei seinem fünfzigjährigen Dienstjubiläum seine
„Friedensklänge im Teutoburger Walde“ (Meyersche Hofbuchhandlung, H. Denecke), „ein
Werk, in dem uns der Verfasser in seiner ganzen Eigentümlichkeit, mit seinem ganzen
Denken und Empfinden entgegentritt“. Wie er sein eigenes Heimatland liebte und seinem
Fürsten mit Treue und Ergebenheit diente, so schlug sein Herz warm für das ganze große
Vaterland; er gehörte zu denen, die in ihrer Jugend von Kaiser und Reich geträumt und
geschwärmt hatten und in ihrem Alter mit inniger Freude den Traum ihrer Jugend
erfüllt sahen.