Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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cirung hervorzuheben, die derselbe vom 24. bis 26. Juli 1870 in Elsaß aus- 
führte, und wovon man eine zutreffende Schilderung in dem Werke von Fontane 
über den Krieg 1870/71 findet. 
Im Hause Bismarcks fand Graf Zeppelin schon in den Jahren 1868 
und 1869 freundliche Aufnahme, als derselbe zum Großen Generalstabe be- 
fehligt und später dem Prinzen Wilhelm von Württemberg in Potsdam bei- 
gegeben war. 
Von seinem damals krank in Nizza weilenden Könige brachte Zeppelin die 
erste in Berlin eintreffende Zustimmung zu der von dem Großherzog von Baden 
vorgeschlagenen Versammlung der deutschen Fürsten bei der Reichstagseröffnung 
nach dem Regierungsantritt des Kaisers Wilhelm II. 
Als Zeppelin sich von dem Posten eines Gesandten und Bevollmächtigten 
zum Bundesrat bei Bismarck abmeldete, teilte ihm der Kanzler mit, er habe 
soeben die Stelle als Handelsminister niedergelegt, weil seine Kräfte zur Wahr- 
nehmung der verschiedenen Aemter nicht mehr ausreichten; er werde Seine 
Majestät den Kaiser auch um Enthebung aus allen übrigen Stellungen bitten 
und nur die Leitung der Politik in der Hand behalten. 
Der Reichskanzler schenkte dem Grafen Zeppelin als Gesandten unbedingtes 
Vertrauen, und es hatte derselbe den Vorzug, mit seiner Frau häufiger in 
engem Kreise in das Haus des Fürsten eingeladen zu werden. Der Verkehr 
bei solchen Gelegenheiten war ein sehr herzlicher. 
Graf Zeppelin ist in neuester Zeit vielfach genannt worden als Erfinder 
des lenkbaren Luftschiffes. 
3. Tippe-Detmold. 
Kabinetsminister Freiherr v. Richthofen 
(geboren 16. August 1842). 
Freiherr Hugo v. Richthofen, Sohn des Königlich preußischen Generals Freiherr 
v. Richthofen. 1860 Abiturienten-Examen, zunächst in den Militärdienst getreten 1864, 
aus Gesundheitsrücksichten als Offizier des Gardes du Corps-Regiments ausgetreten; studierte 
in Halle und Heidelberg, Regierungsreferendar in Wiesbaden und Koblenz, 1873 Regierungs- 
assessor in Aurich und Schleswig, 1876/82 Landrat des Kreises Ottweiler, 1882/85 Landrat 
des Kreises Saarbrücken, Lippischer Kabinetsminister 14. Juni 1885. Verließ den 
lippischen Staatsdienst am 1. April 1889 und wurde Oberregierungsrat in Potsdam 
29. Juni 1889; demnächst Regierungspräsident in Cöln.
	        
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