Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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Ende November desselben Jahres übergab er die Geschäfte seinem Nach- 
folger. 
Die Schreiben des Reichskanzlers und des damaligen Staatssekretärs, 
welche den ihm Allerhöchst erteilten Abschied begleiteten, sollen in besonders 
ehrender Weise die langjährigen Dienste Reichardts anerkannt haben. 
Direktor des Militär-Oekonomie-Departements, Generalmajor 
Blumet) 
(geboren 10. Mai 1835) 
hat dem Bundesrat als stellvertretender Bevollmächtigter vom 9. März 1887 
bis 24. April 1889 angehört. 
Mit dem Fürsten Bismarck in Beziehung zu treten, ist ihm ziemlich ost 
Gelegenheit zu teil geworden und zwar im Staatsministerium, Bundesrat, Reichs- 
tag (hier namentlich bei den Verhandlungen über das Reichsmilitärgesetz vom 
2. Mai 1874) und im Staatsrat; dann während der Kriege im großen Haupt- 
quartier des Königs, endlich infolge seiner mehrfachen Berufung als militärischer 
Gehilfe in den orientalischen Angelegenheiten. 
1) Karl Wilhelm Hermann v. Blume, geboren in Potsdam, besuchte die Ritter- 
akademie in Brandenburg a. H. und das Gymnasium in Wesel. 1852, nach bestandenem 
Abiturienteneramen, in das 13. Infanterieregiment eingetreten. 1854 Sekondlieutenant. 
1861 Premierlieutenant. 1865 zur Dienstleistung beim Kriegsministerium kommandirt, 
unter Beförderung zum Hauptmann zum Adjutanten des Kriegsministers v. Roon ernannt. 
In diesem Verhältnis den Feldzug von 1866 mitgemacht. 1868 als Kompagniechef in das 
Infanterieregiment Nr. 16 versetzt. 1870 unter Ueberweisung zum Großen Generalstab 
in den Generalstab versetzt; zum Major befördert. Den Feldzug 1870/71 im Generalstab 
des Großen Hauptquartiers Sr. Majestät des Königs mitgemacht. 1871 wieder in das 
Kriegsministerium versetzt. 1875 zum Oberstlieutenant befördert. 1875 bis 1879 Ab- 
teilungschef im Kriegsministerium. 1877 zur Teilnahme an den Arbeiten des Berliner 
Kongresses kommandirt. 1879 zum Oberst befördert. 1879 bis 1883 Kommandeur des 
Magdeburgischen Füsilierregiments Nr. 36. 1880 zur Teilnahme an den Arbeiten der Berliner 
Konferenz über die griechische Grenzfrage kommandirt (bier, wie auch beim Kongreß 1877, 
Vorsitzender der Militärkommission). 1881 dem Reichskanzler (Auswärtiges Amt) zum 
Zweck der Entsendung nach Konstantinopel behufs Ueberwachung der türkisch-griechischen 
Grenzregulierung zur Verfügung gestellt. 1883 unter Versetzung in den Generalstab der 
Armee zum Chef des Generalstabs IV. Armeecorps ernannt. 1885 unter Beförderung zum 
Generalmajor zum Direktor des Militär-Oekonomie-Departements im Kriegsministerium er- 
nannt; zum Mitglied des Staatsrats (aus Allerhöchstem Vertrauen) ernannt. 1888 in 
den Adelstand erhoben; zum Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements ernannt; zum 
Generallieutenant befördert. 1889 zum Kommandeur der 8. Division ernannt. 1891 unter 
Verleihung des Ranges eines kommandirenden Generals zu den Osfizieren von der Armee 
versetzt. 1892 zum kommandirenden General des XV. Armeecorps ernannt. 1893 zum 
General der Infanterie befördert. 1896 in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs zur Dis- 
position und gleichzeitig à la suite des Infanterieregiments Herwarth von Bittenfeld 
(1. Westfälisches) Nr. 13 gestellt.
	        
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