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an; er ist in dieser Eigenschaft wiederholt zu längerem und kürzerem Aufent—
halt in Berlin gewesen und hat auch mehrfach Gelegenheit gehabt, zu eingehenden
Darlegungen im Reichstag das Wort zu nehmen. Zum Fürsten Bismarck ist
er in nähere Beziehungen nicht getreten.
5. Elsaß-Tothringen.
Kommissar, Unterstaatssekretär im Ministerium für Elsaß-=
Lothringen Studtt)
(geboren 5. Oktober 1838).
Kommissar, Unterstaatssekretär im Ministerium für Elsaß-
Lothringen Back#2)
(geboren 30. Oktober 1834)
ist vom 1. April bis 7. Steptember 1887 Unterstaatssekretär der Abteilung
für Finanzen und Domänen im Ministerium für Elsaß-Lothringen und als
solcher auch Bevollmächtigter zum Bundesrat gewesen. In dieser kurzen Zeit
Mai 1871 am Feldzug gegen Frankreich teil, studirte die Rechte auf den Universitäten
Leipzig, Heidelberg und Göttingen, erwarb 1874 die juristische Doktorwürde und bestand
1875 das Advokatur-Examen an dem Ober-Appellationsgericht zu Lübeck. Nach Hamburg
zurückgekehrt, widmete er sich der Advokatur, fungirte zeitweilig als stellvertretender Staats-
anwalt, übernahm im Mai 1877 die Advokaturpraxis des kurz zuvor in den Senat
gewählten jetzigen Präsidenten des Hanseatischen Oberlandesgerichts Dr. Silveking und
wurde, 1884 Mitglied der Bürgerschaft geworden, am 2. März 1885 zum Senator
gewählt.
1) Derselbe begann seine Laufbahn als Landrat, war hierauf lange Zeit vor-
tragender Rat im Ministerium des Innern, bis er zum Regierungspräsidenten ernannt
wurde. Nach dem Tode des Geheimen Regierungsrats v. Brauchitsch beteiligte er sich in
Gemeinschaft mit dem damaligen Geheimrat, heutigen Direktor im Ministerium Braun-
behrens an der Fortsetzung der beiden v. Brauchitschschen Ausgaben über die neuere Selbst-
verwaltungsgesetzgebung in Preußen. Seit dem 29. Mai 1889 Oberpräsident der Provinz.
Westfalen, seit dem September 1899 Kultusminister.
2) Geboren zu Kirchberg auf dem Hunsrück (Rheinpreußen) erhielt Back seine gym-
nasiale Ausbildung auf dem Progymnasium zu Trarbach an der Mosel und dem Gym-
nasium in Coblenz (1849—1854). Im Oktober 1854 bezog er mit dem Zeugnis der Reife
die Universität Erlangen, um Theologie und Philologie zu studiren, trat ein Jahr später
zum Studium der Rechts= und Staatswissenschaften über, welches er an den Universitäten
Berlin und Bonn (1856—1858) vollendete. 1858 wurde er als Auskultator beim Land-
gericht in Coblenz vereidigt, 1861 als Regierungsreferendar der Regierung in Coblenz
überwiesen, trat 1864 als besoldeter Beigeordneter der Stadt Barmen in den Gemeindedienst,
absolvirte jedoch als solcher noch das Regierungsassessor-Examen und erhielt die Bestallung
als solcher 1866. 1867 mit der Verwaltung des Landratsamts Simmern betraut, wurde
er durch Kabinetsordre vom 1. Juli 1868 zum Landrat dieses Kreises ernannt. Vom