Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Fünfter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1881-1900). (5)

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lichen und gewissenhaften Herrn, den die umfangreichen laufenden Geschäfte 
seines Ressorts derart in Anspruch nahmen, daß er von dem Ehrgeiz, im 
Bundesrat eine besondere Thätigkeit zu entfalten, keinesfalls beherrscht wurde; 
auch parlamentarisch ist derselbe nicht hervorgetreten und überhaupt nur kurze 
Zeit auf seinem Posten gewesen. Kommandirender General wurde er nicht. 
2. Königreich Sachsen. 
Geheimer Regierungsrat Vodelt) 
(geboren 6. Mai 1831). 
Als Bundesratsmitglied hat er sich bisher hauptsächlich mit Fragen des 
Arbeiterschutzes und der Arbeiterversicherung zu beschäftigen gehabt. Von 1887 
bis 1893 war derselbe von dem Bundesrat zum Mitglied des Reichs-Ver- 
sicherungsamts gewählt. 
Persönliche Beziehungen zu Bismarck haben nicht stattgefunden. 
3. Württemberg. 
Direktor Dr. v. Stieglitz?) 
(geboren 5. Dezember 1830) 
war im Bundesrat Mitglied des Justiz= und Rechnungsausschusses und zumeist 
auch im Ausschuß für Handel und Verkehr (in Vertretung des Gesandten) 
1) Dr. ph. h. e. Vodel ist in Grünhain im sächsischen Erzgebirge geboren. Nachdem 
er in Leipzig die Universitätsstudien beendigt und die damals vorgeschriebenen juristischen 
Prüfungen abgelegt, hat er mehrere selbständige Richterämter als Gerichtsrat bezw. als 
Gerichtsamtmann bekleidet. Im Jahre 1871 erfolgte seine Berufung in den Dienst der 
inneren Staatsverwaltung und zwar zunächst als Regierungsrat bei der früheren Kreis- 
direktion Leipzig. Im Jahre 1874 wurde ihm die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg 
und 1877 die zu Zwickau übertragen. Im Jahre 1880 wurde er zum vortragenden Rate 
im Ministerium des Innern mit dem Dienstprädikat Geheimer Regierungsrat und, 
nachdem er inzwischen die Vorstandsstelle der I. Abteilung mit dem Titel Geheimer Rat 
bekleidete, zum Direktor der III. Abteilung desselben Ministeriums, Abteilung für Acker- 
bau, Gewerbe und Handel ernannt. Außerdem wurden ihm mehrere andere Aemter, so das Amt 
des Vorsitzenden des Landes-Versicherungsamtes für das Königreich Sachsen und der 
technischen Deputation des Ministeriums des Innern, das Amt eines Mitglieds des Dis- 
ziplinarhofes und des Kompetenzgerichtshofes, des ersten Kommissars für den landwirtschaft- 
lichen Creditverein im Königreich Sachsen übertragen. 
2) Dr. v. Stieglitz befand sich nach Absolvirung des Studiums der Rechtswissen- 
schaft im Richterdienste, bis er im November 1887 an Stelle des zum Staatsminister des 
Innern ernannten, seither verstorbenen württembergischen Bundesratsbevollmächtigten von 
Schmid zum württembergischen Bundesratsbevollmächtigten ernannt wurde.
	        
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