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durch Meinungsverschiedenheit zwischen uns nicht veranlaßt worden ist. Ich
habe meine Ansichten auch in der Zwischenzeit nicht gewechselt.
Genehmigen Eure Excellenz die Versicherung meiner ausgezeichneten Hoch-
achtung. v. Bismarck.
Auf diese Zuschrift ermächtigte Falk 1) umgehend Bismarck zu Veröffent-
lichung seines Briefes vom 1. Juli 1879, an dessen Fassung Falk auch im
Rückblicke nichts zu ändern wußte.
Eine Veröffentlichung des Briefes vom 1. Juli 1879 hat gleichwohl nicht
stattgehabt. Was zu ihrer Unterlassung bestimmte, erfuhr Falk nicht.2)
Staatsminister Herrfurtha#)
(ck. oben S. 12 ff.)
gestorben am 14. Februar 1900.
Unterstaatssekretär Herzogt#)
(geboren 1827).
Ich bin jetzt nachträglich in den Stand gesetzt, auch über den bereits in
der VI. Session des Bundesrats 1876,77 in diese Körperschaft eingetretenen
Bevollmächtigten, Unterstaatssekretär Herzog einiges nachträglich zu berichten.
1) Dessen Schreiben vom 2. Juni 1880 bildet die sechste Piece in der Revue-
Publikation.
2) Eine Würdigung der Falkschen Publikation findet man in den „Leipziger Neuesten
Nachr.“ Nr. 358 v. 29. 12. 98, „Berliner Tagebl.“ Nr. 657 v. 28. 12. 98, „Köln. Ztg.“
Nr. 1215 v. 27. 12. 98, „Die Post“ Nr. 355 v. 29. 12. 98, „Berliner Neueste Nachr.“
Nr. 606 v. 28. 12. 98, „Straßburger Post“ Nr. 1034 v. 27. 12. 98, „Münchner Allg.
Ztg.“ Nr. 360 v. 29. 12. 98, „Braunschweigische Landesztg.“ Nr. 607 v. 29. 12. 98,
„Weser-Ztg.“ v. 6. 1. 99, „Schlesischer Anzeiger“ Nr. 303 v. 28. 12. 98, „Nat.-Ztg.“
Nr. 605 v. 25. 12. 98, „Köln. Volksztg.“ Nr. 2 v. 1. 1. 99, „Hamb. Nachr.“ Nr. 303
u. 305 v. 28. 12. 98 (ef. auch die Nr. 300 v. 23. 12. 98).
3) Die Nekrologe desselben haben keine nennenswerten neuen Thatsachen zu Tage
gefördert; cf. „Berliner Tagebl.“ Nr. 82 v. 14. 2. 1900, „Köln. Ztg.“ Nr. 125 v. 15. 2.
1900, „Berl. Ztg.“ Nr. 76 v. 15. 2. 1900, „Die Post“ Nr. 77 v. 15. 2. 1900, „Münchner
Allg. Ztg.“ Nr. 46 v. 16. 2. 1900, „Bresl. Morgenztg.“ Nr. 77 v. 15. 2. 1900.
4) Karl Herzog ist zu Brieg in Schlesien geboren. Nach Absolvirung des Gymna-
siums seiner Vaterstadt bezog er die Universität Breslau, um sich dort für die juristische
Laufbahn vorzubereiten. Im Jahre 1852 wurde er zum Gerichtsassessor ernannt, fungirte
im folgenden Jahre als Hülfsrichter beim Kreisgericht Breslau, sodann bis 1856 bei der
Staatsanwaltschaft daselbst. Im Jahre 1856 erfolgte sein Uebertritt zur Verwaltung als
Justitiar in der Finanzabteilung der Regierung zu Breslau, zugleich als Rat des Ober-
präsidenten in Handels= und Gewerbe-Angelegenheiten. 1859 wurde er als Hülfsarbeiter
in das Handelsministerium berufen und zwar in die Abteilung für Handel und Gewerbe,