Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Zweiter Band. Der Bundesrat des Zollvereins (1868-1870) und der Bundesrat des Deutschen Reichs (1871-1873). (2)

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galt. Die Nation beglückwünscht Eure Durchlaucht, der Sie seit der Begründung 
des von Generationen ersehnten Reichs unter der Aegide des Kaisers und der 
mit ihm verbündeten Regierungen die Geschicke Deutschlands als ein Hort des 
Friedens leiten — des Friedens unter den Völkern und unter den verschiedenen 
Schichten der Gesellschaft. An diesem denkwürdigen Tage, am siebenzigsten 
Geburtstage Eurer Durchlaucht, können auch die Bevollmächtigten zum Bundes- 
rate, von denen so mancher ein unmittelbarer Zeuge Ihrer Großthaten ist und 
in politischer Arbeit seit langer Zeit Freud und Leid mit Ihnen geteilt hat, 
es sich nicht versagen, Eurer Durchlaucht die innigsten Glückwünsche darzubringen 
und der Hoffnung lebhaften Ausdruck zu geben, daß es denselben vergönnt sein 
möge, Eure Durchlaucht, den tapferen Ritter des Reichs und seiner Verfassung, 
noch lange, lange Jahre in Kraft und Gesundheit an ihrer Spitze zu sehen. 
Möge diese Hoffnung sich erfüllen zum Heile des geliebten deutschen Vaterlandes.“ 
Fürst Bismarck antwortete, indem er hinwies auf den Geist, das Wesen 
und Wirken des heutigen Bundesrats, der ein mächtiger Förderer des nationalen 
Gedankens und ein Helfer der deutschen Einheit geworden sei, im Gegensatze 
zu dem, gottlob, beseitigten alten Bundestage, der ein Hemmschuh gewesen für 
unsere Gesetzgebung. 
Oberst Friesl) 
(geboren 6. November 1823) 
machte die Bekanntschaft Bismarcks, als er im Oktober 1870 zu den Verhand- 
lungen über die Bündnisverträge den bayerischen Kriegsminister nach Versailles 
begleitete. 
Der Schwerpunkt seiner Thätigkeit als Mitglied des Bundesrats (1871 
bis 1878), die sich wesentlich auf militärische Angelegenheiten beschränkte, lag 
in den Verhandlungen mit dem preußischen Kriegsministerium, sodann im 
Bundesratsausschuß für das Landheer. Zu direkten amtlichen Verhandlungen 
mit dem Reichskanzler war kein Anlaß. 
Ober-Appellationsgerichtspräsident, Reichsrat v. Neumayr 
(geboren 21. März 1810, gestorben 4. März 1895). 
1831 Eintritt in die Landgerichtspraxis, 1835 Zulaß zum Appellgerichts-Acceß, 
Februar 1838 Assessor des Kreis= und Stadtgerichts München, 1840 Assessor des Appellations- 
gerichts von Niederbayern, 1845 Rat am Appellationsgericht von Schwaben und Neuburg, 
1) Theodor Fries, geboren zu Nürnberg; die ersten vierzehn Dienstjahre im Truppen- 
dienst, von 1856 ab fast fünfzehn Jahre lang Referent im Kriegsministerium, 1864 Oberst. 
des Generalstabes, 1871—1878 bayerischer Militär-Bevollmächtigter in Berlin, demnächst 
ernannt zum Kommandeur der 1. Feldartillerie-Brigade, März 1880 zum Kommandeur 
der Fußartillerie-Brigade, Oktober 1882 Chef des Ingenieur-Corps und Inspekteur der 
Festungen, 1879 Ernennung zum lebenslänglichen Reichsrat der Krone Bayern.
	        
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