— 310 —
bestand darin, daß die letztere aus dem Umstand, daß das elsaß-lothringische
und das badische Eisenbahnnetz nur in einem Punkte, in Kehl, in unmittelbarer
Schienenverbindung stehen, den Schluß zog, der Austausch der Güter müsse
ausschließlich über Kehl stattfinden, während die Reichs-Eisenbahnverwaltung sich
berechtigt glaubte, diesen Austausch für die aus Elsaß herstammenden Güter auch
durch Vermittlung der pfälzischen Bahnen über Maxau und Mannheim stattfinden
zu lassen, für welche Route sie in vielen Fällen die kürzere sei. Das Reichskanzler-
Amt hatte sich infolge der aus süddeutschen industriellen Kreisen eingelaufenen
Beschwerde und des Hinweises der elsaß-lothringischen Regierung auf die Nachteile,
welche dem Lande durch die Beanstandung direkter Verkehre erwüchsen, für die
Auffassung der Reichs-Eisenbahnverwaltung ausgesprochen, während die badische
Regierung den Widerspruch der badischen Eisenbahnverwaltung billigte. 1)
6. Bost- und LCelegraphenwesen.
Bundesratsverhandlungen über den Postvertrag mit Oesterreich-Ungarn, „National-=
Zeitung“ Nr. 229 vom 18. Mai 1872 und Nr. 308 vom 5. Juli 1872; desgleichen mit
Luxemburg, Nr. 287 vom 22. Juni 1872 und Nr. 302 vom 2. Juli 1872. Vorlage des
Reichskanzlers, betreffend den Gesetzentwurf wegen Abänderung des Paketportos und des
Portos für Sendungen mit Wertangabe, Nr. 586 vom 14. Dezember 1872; desgleichen
wegen Einführung des Gesetzes, betreffend die Portofreiheiten, in Bayern und Württemberg,
Nr. 189 vom 23. April 1872; desgleichen über die Verwendung des Ueberschusses aus der
Verwaltung der französischen Landesposten durch die deutsche Reichspost, Nr. 224 vom
16. Mai 1872. Antrag des Kanzlers auf Herabsetzung der Gebühr für die extraordinären
Zeitungsbeilagen, Nr. 29 vom 18. Januar 1873; desgleichen wegen anderweitiger Fest-
setzung der Gebühr für Korrespondenzkarten, Nr. 198 vom 30. April 1872 und Nr. 206
vom 4. Mai 1872. Ermittelung der zu verteilenden Posteinnahmen, Nr. 160 vom 6. April
1872. Anschlag der gesteigerten Posteinnahmen pro 1872 und 1873, Nr. 598 vom 21. De-
zember 1872; die den Postverwaltungen für den Debit der Wechselstempelmarken-Blankets
zu gewährende Entschädigung, „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ Nr. 71 vom 24. März 1872.
7. Marine und Schiffahrt.
Bundesratsverhandlungen über den Gesetzentwurf, betreffend die Verpflichtung
deutscher Kauffahrteischiffe zur Mitnahme hülfsbedürftiger Seeleute, „National-Zeitung“
Nr. 180 vom 18. April 1872; die Schiffsvermessungsordnung, Nr. 228 vom 18. Mai 1872,
Nr. 290 vom 25. Juni 1872 und Nr. 310 vom 6. Juli 1872; die Eintragung der See-
schiffe in die Schiffsregister, Nr. 326 vom 16. Juli 1872 und Nr. 525 vom 8. November 1872.
1) Bundesratsvorlage, betreffend die Uebernahme der Verwaltung der Wilhelm-
Luxemburg Eisenbahn, „National-Zeitung“ Nr. 272 vom 14. Juni 1872 und Nr. 40 vom
24. Januar 1873. Ergebnisloser Ausgang der Enquséte über die Frage der Differenzial-
tarise, Nr. 56 vom 3. Februar 1872, Nr. 257 vom 5. Juni 1872 und Nr. 288 vom
23. Juni 1872. Zustimmung Württembergs und Badens zu gewissen Tarifberabsetzungen
beziehungsweise Einführung des Einpfennigtarifs in den betreffenden Staaten, „Nord-
deutsche Allgemeine Zeitung“ Nr. 26 vom 31. Januar 1873. Reichskanzlervorlage, be-
treffend die Entschädigung der Staats= und Privatbahnen für die regulativwidrige Be-
nutzung ihrer Wagen für Kriegszwecke, „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“" Nr. 30 vom
5. Februar 1873.