II. Abschnitt.
Die neu eingetretenen Mitglieder des Wundesrats.
1. Preußen.
Ministerialdirektor Meineckel)
(geb. 24. August 1817).
Die persönlichen Beziehungen Meineckes zu Bismarck begannen gelegentlich
der Landtagsverhandlungen, welche den Grund= und Gebäudesteuergesetzen vom
21. Mai 1861 vorangingen, und bei dem Meinecke als Regierungskommissar
fungirte, während Herr v. Bismarck ihnen als Mitglied des Herrenhauses
mit Unterbrechungen beiwohnte, ohne sich an den Debatten zu beteiligen. Im
Jahre 1873 äußerte er sich auf einer seiner Soiréen anerkennend gegen Meinecke
—.
1) Rudolph Meinecke, geboren in Cöslin. Ostern 1829 bis 1836 auf dem Gymnasium
in Stettin, Ostern 1836 bis 1839 auf den Universitäten Bonn, Berlin und Königsberg.
2. Mai 1839 Auskultator beim Oberlandesgericht in Cöslin. 23. April 1841 Referen-
darius beim Oberlandesgericht in Stettin. 26. Oktober 1841 Referendarius bei der
Regierung in Danzig. 25. Oktober 1845 Assessor bei der Regierung in Danzig, später in
Magdeburg. 9. Mai 1848 Hilfsarbeiter beim Finanzministerium. 4. Februar 1854
Regierungsrat. 17. Dezember 1854 Vorsitzender der Einschätzungskommission für die klassi-
fizirte Einkommensteuer in Berlin. 16. Oktober 1859 Geheimer Finanzrat und vortragender
Rat im Finanzministerium. Daneben: seit 22. Juli 1861 Mitglied der Hauptverwaltung
der Staatsschulden, vom Januar 1865 bis Mitte April 1866 Mitglied der nach dem
Friedensvertrage vom 30. Oktober 1864 in Kopenhagen zusammengetretenen internationalen
Finanzkommission. 15. Dezember 1865 Geheimer Ober-Finanzrat, seit 1869 Direktor der
Allgemeinen Witwenverpflegungsanstalt, 1866/67 und 1870/|71 Mitglied der Haupt-
verwaltung der Darlehnskassen. 6. März 1872 Präsident der Finanzdirektion in Hannover.
7. Oktober 1872 Direktor der Etats= und Kassenabteilung des Finanzministeriums. 24. Fe-
bruar 1873 stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat. 20. Mai 1873 Bevoll=
mächtigter zum Bundesrat. Seitdem Vorsitzender des Rechnungsausschusses und der Reichs-
schuldenkommission. 6. März 1879 Mitglied der Reichskommission (Bestrebungen der Sozial-
demokratie, Gesetz vom 21. Oktober 1878). 8. August 1879 Unterstaatssekretär. 26. Januar
1881 Wirklicher Geheimer Rat. 11. Juni 1884 Mitglied des Staatsrats. 8. August
1888 Präsident des preußischen Disziplinarhofes für nicht richterliche Beamte. 10. De-
zember 1889 Mitglied des Kaiserlichen Disziplinarhofes.