112 Dreiundzwanzigstes Kapitel: Versailles.
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Es fehlte uns aber, um den Angriff zu activiren, an dem
Befehl und an schwerem Belagerungsgeschütz, wie im Juli 1866
vor den Floridsdorfer Linien. Die Beförderung desselben hatte
mit den Fortschritten unsres Heeres nicht Schritt gehalten; um
sie zu bewirken, versagten unfre Eisenbahnmittel an den Stellen,
wo die Bahnen unterbrochen waren oder wie bei Lagny ganz auf-
hörten.
Die schleunige Anfuhr von schwerem Geschütz und von der
Masse schwerer Munition, ohne welche die Beschießung nicht begonnen
werden durfte, hätte durch den vorhandenen Eisenbahnpark jedenfalls
schneller, als der Fall war, bewirkt werden können. Es waren aber,
wie Beamte mir meldeten, circa 1500 Axen mit Lebensmitteln für
die Pariser beladen, um ihnen schnell zu helfen, wenn sie sich er-
geben würden, und diese 1500 Axen waren deshalb für Munitions=
transport nicht verfügbar. Der auf ihnen lagernde Speck wurde
später von den Parisern abgelehnt und nach meinem Abgange aus
Frankreich, infolge der durch General v. Stosch in Ferrières bei
Sr. Majestät veranlaßten Aenderung unsres Staatsvertrages über
die Verpflegung deutscher Truppen, diesen überwiesen und mit
Widerstreben verbraucht wegen zu langer Lagerung.
Da die Beschießung nicht begonnen werden konnte, bevor das
für wirksame Durchführung ohne Unterbrechung erforderliche Quan-
tum Munition zur Hand war, so wurde in Ermangelung von Bahn-
Material nun eine erhebliche Anspannung von Pferden und für diese
ein Aufwand von Millionen erforderlich. Mir sind die Zweifel
nicht verständlich, die darüber obwalten konnten, ob diese Millionen
verfügbar wären, sobald das Bedürfniß für kriegerische Zwecke vor-
lag. Es erschien mir als ein erheblicher Fortschritt, als Roon, schon
nervös aufgerieben und erschöpft, mir eines Tages mittheilte, daß
man jetzt ihm persönlich die Verantwortlichkeit mit der Frage zu-
geschoben habe, ob er bereit sei, die Geschütze in absehbarer Zeit
heranzuschaffen; er sei in Zweifel in Betreff der Möglichkeit. Ich
bat ihn, die ihm gestellte Aufgabe sofort zu übernehmen, und