II.
Sur Sntstehnng des Werkes.
Ueber die Art und Weise, wie das Werk entstanden ist, habe
ich mich/ in dem Vorwort kurz ausgesprochen. Die erste An—
regung gab dem Fürsten Bismarck eine von einem Verlagsangebote
begleitete Anfrage des Cottaschen Hauses. Fürst Bismarck war
am 18. März 1890 seiner Aemter entlassen worden. Die auf-
gezwungene Muße mußte dem an angestrengte Thätigkeit ge-
wöhnten Manne doppelt schwer fallen, und der treue ärztliche
Berather, Professor Schweninger, war nicht ohne Sorge,
wie sein Patient den herben Schlag verwinden werde. Fürst
Bismarck selbst verglich sich einem Baum, dem man das Spalier
entzogen hat und der nun ohne Halt hin und her schwankt,
bis ein Sturm ihn knickt. Um ihm über die erste Zeit des
Grolles und der Beschäftigungslosigkeit hinweg zu helfen, rieth
ihm Schweninger zu Aufzeichnungen aus der reichen Geschichte
seines Lebens und wurde dabei auf's Beste von Lothar Bucher,
dem geschichtskundigen Diplomaten, unterstützt, der dem Fürsten
Bismarck nach Friedrichsruh gefolgt war, um Monate lang
als stiller und gern gesehener Gast im Hause seines fürstlichen
Freundes zu weilen. Nachdem am 6. Juli 1890 zwischen dem
Fürsten Bismarck und dem Vertreter der Cottaschen Buch-
handlung ein Abkommen getroffen worden war, durch welches
diesem Hause für den Fall, daß der Fürst Erinnerungen aus
seinem Leben niederschriebe, das Verlagsrecht übertragen wurde,
hat sich Lothar Bucher das größte Verdienst dadurch erworben,
daß er den Fürsten Bismarck in seinem Entschlusse zur Nieder-