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1863 die Frage aufzuwerfen, ob man (die Adresse zurückgeben soll) *)
30. 1.
wie der Kaiser von Oesterreich es vis à vis der Ungarischen
Adresse that, der dieselbe zurückgab, damit man sich eines Andern
besänne, was auch geschah. Bei unserm Fall aber scheint mir
eine vielleichtige Abschwächung der Adresse nicht Einmal
wünschenswerth, und die Unzufriedenheit spricht sich schon
durch den Nicht-Empfang der Députation aus, und noch mehr
durch die Antwort, die rasch zu fertigen ist?.
Wilhelm.
36.
B. 1. 2. 63.
Mit den Erlassen an Alvensleben und Redern#) bin ich
einverstanden. Ich werde in dem Sinne einige Zeilen dem
Kaiser schreiben.
Das Herrenhaus Project finde ich zu lang. Namentlich
wäre die angestrichene Stelle pag. 3—5 ganz fortzulassen, und
die ange: ##x Stelle pag. 6 u. 7 desgleichen oder kürzer und con-
ciser zu fassen, da sie so zu großen Mißverständnissen und An-
griffen Anlaß geben könnte. Aber vor Allem muß ich als
Bedingung stellen, daß kein Dissens in der Discussion des
Herrenhauses sich offenbare, da ich sonst lieber gar keine Adresse
wünsche. Unanime angenommen würde sie mich sehr er-
freuen.
Die Grabowsche Adresse habe ich um ½8 Uhr auf meinem
Tisch gefunden, also nicht durch Illaire übersandt erhalten.
*) Ergänzung des Herausgebers, die Worte fehlen im Original.
**) Den Text der Adresse s. in den Politischen Reden II, 73 ff.,
ebendort S. 98 ff. die Antwort des Königs vom 3. Februar.
*“) G. v. Alvensleben wurde am 1. Februar 1863 mit Major
v. Rauch nach Petersburg gesandt, um sich über den polnischen Aufstand
zu unterrichten und etwaige gemeinsame Schritte zur Abwendung der
Gefahr vorzubereiten. — Graf Heinrich v. Redern, preuß. Gesandter
in St. Petersburg.