Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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1868 widerlegt, welche der Minister Hall und mit ihm die hiesige 
I1. 12, demokratische Presse, in Betreff der Verhandlungen verbreitet 
haben, die vor dem Tode König Friedrichs wegen des Dänischen 
Verzichtes auf den Holsteinschen Beitrag zum Gesammt-Budget 
gepflogen wurden. 
Die von mir dem Lord Wodehouse zu gebenden Erklärungen 
lasse ich nach Eurer Moajestät Befehl schriftlich redigiren, werde 
dieselben noch heut Allerhöchstdenselben zur Genehmigung unter- 
breiten und mich in genauer Uebereinstimmung damit gegen 
Wodehouse aussprechen?. 
Da ich aus Eurer Majestät allerhöchster Randbemerkung 
zu meinem gestrigen Schreiben in Betreff des französischen Vor- 
schlags von Neuem ersehe, daß Allerhöchstdieselben nach wie 
vor die bestehenden guten Beziehungen zu England, Rußland 
und Oestreich erhalten wissen wollen 1, und daß der Gedanke 
einer französischen Allianz Eurer Majestät fern liegt, so müssen 
wir, meines allerunterthänigsten Dafürhaltens, auch die Sendung 
eines so einflußreichen Staatsmannes wie Lord Wodehouse zur 
Pflege unfrer englischen Beziehungen benutzen. Wenn wir 
die dänische Frage im Widerspruch mit England und Rußland 
zu lösen unternehmen, ohne gleichzeitig unser Verhältniß zu 
Frankreich sicherzustellen, so werden die Schwierigkeiten der 
Situation leicht unfre Kräfte übersteigen. Eure Majestät bitte 
ich deßhalb ehrfurchtsvoll, daß Allerhöchstdieselben die Gnade 
haben wollen, Lord Wodehouse zu empfangen, und ihm nicht 
von Hause aus die Hoffnung zu benehmen, welche England 
auf das Ergebniß der Kopenhagener Verhandlungen setzt. 
v. Bismarck. 
Randbemerkung des Königs: 
1) Nach dieser Wortstellung muß ich annehmen, daß Sie für 
den restringirten Congreß sind und sogar aus demselben eine 
*) Vgl. Bericht des Lord Wodehouse vom 12. Dec. 1863, Staats- 
archiv VI, No. 1264 S. 400 ff.
	        
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