Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1864 
2. 2. 
1864 
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wir uns jetzt schon als vom Londoner Vertrage erlöset betrachten 
können, so fragt es sich, ob wir die Antwort nach London nicht 
weniger weitgehend geben sollten. Sollten wir die Danne- 
werke nehmen und ist damit Preußens und Oestreichs Waffen- 
Ehre zusammengekittet, so kann Oestreich nicht mehr ab- 
springen und daher glaube ich können wir fester gegen 
England auftreten, das nach le fait accompli ganz anders 
sprechen wird, als vorher. Dies einsehend will es uns 
noch mehr die Hände binden in seinem Sinn, der nicht 
unserer ist. Jedenfalls würde ich morgen noch das Conseil 
versammeln, um die Sache zu durchsprechen. 
Wilhelm. 
112. 
Berlin 2 Februar 1864. 
Eurer Majestät 
allerhöchstes Schreiben von heut Abend erhalte ich soeben 
bei der Rückkehr von dem Balle bei dem französischen Bot- 
schafter. 
Graf Karolyi hatte heut Abend von Wien eine Antwort 
erhalten, welche für den zweiten Satz eine ganz neue und weiter- 
gehende Fassung vorschlug, nach welcher die ganze Frage, ob 
wir uns lossagen könnten, du domaine de la conférence sein 
würde. Ich fand dieß unannehmbar, und bestand auf der 
Fassung, welche Eure Majestät heut gebilligt hatten, und welche 
Graf Karolyi heut früh schon angenommen und nach Wien 
telegraphirt hatte. Er hat sie schließlich auf mein bestimmtes 
Verlangen adoptirt und dieß nach Wien gemeldet. Ich habe 
auch Sir A. Buchanan, der mich heut Abend von Neuem 
dringend interpellirte, geantwortet, daß wir mit Wien über 
eine Fassung einig seien, welche wir morgen früh nach London 
telegraphiren würden ½.
	        
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