Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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1866 also im Vordergrunde, wie am 28ten Februar beschlossen wurde. 
23.4. Nichts ist also verändert, ulnd) daß wir unter den Waffen ver- 
handelten bisher, wird bei 40,000 M. mehr die wir aufsgestellt 
haben, Niemand mit Recht behaupten können. Wenn wir nun 
auch noch die Pferde nicht verkaufen, sondern anders vertheilen, 
so ist selbst Mlanytleu)ffle)l zufrieden. 
Aus den früheren süd-deutschen Mittheilungen mögte ich 
folgern, daß gestern in Augsburg") das Programm aufgestellt 
sein wird, die Herzogthümer Frage, an die Spitze zu stellen. 
Do ist mir eingefallen, ob wir in dem Falle nicht das Prévénire 
spielen müßten, und nun selbst, zum Erstenmale, officiell 
die Forderung der Anection stellten?? Dies giebt natürlich 
Sturm; die Volks-Befragung wird sofort in den Vordergrund 
gestellt werden, um uns zu bekämpfen, da wir heute die 
Stimmen Majorität nicht haben werden. Dann ist der Moment 
zur Mobilmachung dal der auch durch die Parlaments Dis- 
cussion herbeigeführt werden dürfte. ?527#) 
Natürlich müßten wir die Anection fordern, gegen das 
Lauenburg Geld Prézédenz“). 
Sollte in Augsburg dagegen nur die Forderung gestellt 
werden, Parlaments Berufung, nur nach vorheriger Kenntniß 
unserer Reform Pläne, so stehet die Sache anders, aber nicht 
günstiger für uns, da wir uns einer solchen Forderung, — wie 
es freilich Ihr Plan nicht ist — kaum mit triftigen Gründen 
widersetzen können? 
Sie mögen Miayhtleupffle)l diese Zeilen senden ulnd) ihm 
sagen, daß wenn ein Preuße jetzt mir Olmütz in die Ohren 
*) In einer Conferenz der mittelstaatlichen Minister unter dem 
Vorsitze v. d. Pfordtens. 
**) Die 3 Fragezeichen sind offenbar nachträglich vom Schreiber des 
Briefs — vermuthlich bei nochmaligem Ueberlesen — hinzugefügt worden. 
*“) D. h. gegen eine Geldzahlung an Oesterreich, wie solche für 
Ueberlassung des österreichischen Antheils an Lauenburg im Gasteiner 
Vertrag vereinbart worden war.
	        
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