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Ist Gablenz') schon in Weimar gewesen? Der Brief des
Großherzogs läßt das beinah vermuthen. Aber er ist so ge-
stellt, als sollte ich*) die Vorschläge machen, die als von ihm
kommend aussehen sollten? .
160.
B. 16. 5. 66.
Bodelschwingh wird nicht fahnenflüchtig, die Gefahr seines
Rücktritts für das Allgemeine einsehend!
Nun aber verlange ich von seinen Collegen Vertrauen zu
ihm und vergessen des gestrigen Vorfalls, denn die Zeit ist
zu ernsts), um jetzt uneins zu sein. Dies wollen Sie den
Ministern in meinem Namen sagen. Wilhelm.
Lassen Sie mir sagen, wenn Sie zum Vortrag kommen
wollen.
Anlagen.
J.
Minister v. Bodelschwingh an Bismarck.
Berlin, 14. May 1866.
Theuerster Freund!
Mein heutiges Votum, wozu mich die gestrige Berathung
des Staats-Ministeriums über Ausgabe von Schatzscheinen ver-
anlaßte, mochte ich bei Dringlichkeit der Angelegenheit nicht
durch Beifügung von Begleitschreiben aufhalten. Sie wollen mir
aber freundlichst gestatten, daß ich mein Herz durch offenes
Aussprechen in nachfolgenden Zeilen erleichtere.
*) Baron Anton v. Gablenz, der damals Vorschläge zu einer fried-
lichen Lösung des preußisch-österreichischen Conflictes in Berlin und Wien
machte, vgl. v. Sybel, Die Begründung des Deutschen Reiches IV, 375ff.
*“) Zweimal unterstrichen.
##) Zweimal unterstrichen.
Kaiser Wilhelm I und Bismarck. 10
1866
16. 5.
1866
16. 5.
1866
14. 5.