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erklärt werden möge und über Ausscheiden Luxemburgs aus 1867
seiner Verpflichtung gegen Deutschland endschieden werde. 5.4.
Unstreitig ist dieses kleine P. M.) vor der gestrigen
Nachricht aus dem Haag geschrieben. Indessen die Ansichten sind
immer interessant für den Fall, daß Frankreich momentan
seine Absichten auf Luxemburg ausgeben sollte, woran ich
nach diesen Mittheilungen kaum glaube, die von bestimmter
Kriegsdrohung im Fall des Holländischen Refus sprechen.
Der Großherzog von Weimar und seine Gemahlin ver-
langen wiederhohlt, auf diese Anlage sowohl als auf die
2 früheren, meine Antwort schleunigst. Mir scheint sie vorläufig
nur dahin lauten zu können, „daß ich die Pariser Aufnahme
des Haager Refus abwarten müsse, ehe irgend etwas von mir
geäußert werden könnte, daß die Neutralitäts Idée erst auf-
genommen werden könnte, wenn der Friede gesichert ist, daß
ich aber vorschlüge, daß diese Idée uns von Holland gemacht
würde, und nicht umgekehrt“.
Sollten Sie heute nicht zum Vortrag kommen können, so
senden Sie mir wohl Savigny um 4 Uhr, um mir Ihre An-
sicht über diese Angelegenheit mitzutheilen.
Auch wollen Sie an Podbielski sagen, um 4 Uhr mir
Bericht über die Sitzung zu erstatten, wenn er mir nicht
Notizen während derselben schon senden könne.
Soeben erhalte ich das Pariser Telegramm von gestern
N.M. Nach demselben siehet man, daß Frankreich die Sache
nicht ausgiebt. Der Schluß-Satz nöthigt zur Beschleunigung
der Abekenschen Zusammenstellungen! W.
184.
Eurer Königlichen Mojestät verfehle ich nicht allerunter= 1867
thänigst zu melden, daß der Graf Tauffkirchen heut Abend 13.4.
*) Promemoria.
Kaiser Wilhelm I1 und Bismarck. 11