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2maligen Reise nach Spanien, eine déplacirte Intimität mit
der verjagten Königin dieses Landes*). Diese ist in Paris!
bei dieser Intimität wäre es kaum zu rechtfertigen, wenn die
Prinzeß die Königin in ihrem Unglück ignorirte und nicht be-
suchte. Aber wie embarassant für alle Theile und Verhältnisse
wäre eine solche Visite? Ich würde daher meinem Bruder
vorschlagen, den Besuch in Paris, wenn er so sehr an dem-
felben hängt, auf der Rückreise zu machen, wenn er hergestellt
ist und viele Dinge sich bis dahin geklärt haben werden. Ich
bitte um Ihre Ansicht bei Ihrer Rückkehr; der Prinz will den
28ten abreisen und habe ich ihn avertirt, daß er seinen Pariser
Abstecher nicht eher feststelle, bis ich Ihre Ansicht kenne.
Wilhelm.
205.
Berlin 24 Dezember 1868.
Eurer Mcjestät
lege ich mit meinen Wünschen für das Fest den ehrfurchts-
vollsten Dank für das huldreiche Weihnachtsgeschenk zu Füßen.
Die geschmackvolle Arbeit bildet eine moderne Illustration für
das Preußische Wort „Licht und Schwert“, und zwar Licht von
oben, wie es hier auf den tapfern Musketier fällt.
Benedetti bringt mir so eben die Mittheilung, daß Frank-
reich, unter Bezugnahme auf den von Eurer Majestät Re-
girung ausgegangnen Vorschlag und auf die Aufnahme, die
derselbe in Petersburg und London gefunden habe, die Mächte
welche 1856 in Paris unterzeichneten (5 Großmächte, Italien,
Türkei) auf den 2. Januar zur Conferenz nach Paris einladet?).
Eure Majestät bitte ich ehrfurchtsvoll, auf einen morgen von
Benedetti zu erwartenden amtlichen Brief, annehmend ant-
*) Isabella.
**) Zur Beilegung des griechisch-türkischen Conflicts.