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Capacität berufen, die zugleich Vertrauen erweckt. Nachdem 1869
Graf Eulenburg und ich selbst Alles vergeblich angewendet 27.10.
hatte, um v. d. Heydt von seiner Fahnenflüchtigkeit vor der
Action zurückzuhalten, habe ich mich rasch für Camphausen end-
schieden und v. d. Heydt die auch von Ihnen gewünschte An-
schwärzung-) verliehen und ihm noch eigenhändig geschrieben,
um ihm nochmals meinen Dank und meine Anerkennung für
seinen Muth und für seine Erfolgreichen Leistungen nament-
lich im Jahre 1866 auszusprechen. — Er glaubt noch immer,
daß nur seine Person der Hemmschuh sei, der jeden Steuer-
zuschlag Seitens der Kammer zurückhält, und glaubt, daß mit
seinem Zurücktritt die Kammer traitabel sein wird, und das
kann man nur achten. Dagegen glaubt das Ministerium,
Forckenbeck und die öffentliche Meinung, daß die Kammer
keinem Minister einen Steuerzuschlag bewilligen wird, weil
das so viel hieße, als die Wiederwahl der dafür Votirenden
unmöglich zu machen. Auch Camphausen theilt diese letztere
Ansicht und daher sinnt er auf andere Mittel, das Deficit zu
decken namentlich eine Zeitweise Verminderung der Schulden-
tilgungssumme, da er mit Bestimmtheit annimmt, daß dies dem
Staats-Credit nicht nachtheilig sein wird. Er hat diesen Vorschlag
im Sommer an v. d. Heydt gemacht, keine Antwort erhalten und
v. d. Heydt hat mir diesen Ausweg nicht genannt, als ich
ihn beschwor, andere Mittel zu ersinnen als den Steuer-Zuschlag.
Die politischen Antecédenzien Camphausens schlagen Sie
nicht so hoch an, wie ich und seine nunmehrigen Collegen. Ich
ließ ihm daher sagen, daß sein Eintritt unmöglich sei, wenn
er politische Bedingungen an die Richtung des Gouvernements
stelle; namentlich könne, um Geldbewilligungen zu erlangen,
von keinen Concessionen an die libérale Parthei die Rede sein.
Er hat Beides versprochen, wenngleich er gesagt hat, daß er,
*) Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens.