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bestimmt ist, trotzdem daß es das erste Fest ist, welches die
Stadt in ihren Fest-Räumen giebt, so scheint es fast un-
thunlich, die indirecte Einladung zu ignoriren. Doch wünsche
ich Ihre Ansicht so rasch als möglich zu hören, da schon am
17. das Fest stattfindet, und die Väter der Stadt daher so
rasch als möglich benachrichtigt zu sein wünschen, ob wir er-
scheinen werden. Wilhelm.
234.
Berlin den 24ten Dezbr. 1871
Mit dem heutigen Feste, nähern wir uns zugleich dem
Schluß des Jahres, welches uns nach blutigen, aber auch glor-
reichen Kämpfen in zweien Jahren, — den Frieden brachte.
Diese ewig denkwürdigen Zeitabschnitte, bezeichnen eine neue,
kaum geahndete Periode für Preußen, da es nunmehr an der
Spitze eines neuen deutschen Reiches stehet.
Ich brauche nicht vieler Worte, um mir zurückzurufen usnd)
Ihnen wiederum vorzuführen, was ich, Preußen ulnd) Deutsch-
land Ihrem rastlosen Mühen in dieser Ruhmreichen Zeit ver-
dankt! Die Welt anerkennt Ihr Seegensreiches Wirken zur
Umgestaltung der Europäischen, ja, der Welt-Verhältnisse, ulnd)
die Welt kennt wie ich dankbar gewesen zu sein hoffen darf.
In Ihrem Hause usnd) in Ihrer Familie wünsche ich aber
ein sichtbares Zeichen dieser Dankbarkeit zu errichten; ich be-
nutze dazu das heutige Fest, um Ihnen meine Büste in Marmor
zu senden, da dieser Stoff einigermaßen im Stande ist,
meine Gesinnungen für Sie, auf die Nachwelt zu bringen.
Mit den Gefühlen die geben, mögen Sie das Weihnachts
Geschenk, nehmen!
Ihr
dankbarer, treu ergebener
Wilhelm
Imp. Rex.
1871
3. 4.
1871
24.[ 12.