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so weiß ich nicht, ob er weiter gehandelt hat, und namentlich
Sie von seiner Idée unterhielt), so daß ich darüber Ihrer
Antwort entgegensehe.
Mir gehet es fortwährend gut. Die énorme Hitze in Ems,
Coblenz und Wiesbaden hat erst sehr kühlen Tagen Platz gemacht,
denen nun, namentlich hier, eine sehr schöne Temperatur folgt.
Mit den besten Wünschen, daß es auch Ihnen fortgesetzt
ut gehet, bleibe ich
gut gehet, ghr
treu ergebener
Wilhelm.
Der Fürstin meine angelegentlichsten Empfehlungen.
243.
Varzin 12 August 1872.
Eurer Majestät danke ich ehrfurchtsvoll für das huldreiche
Handschreiben vom Tage von Wörth. Ich hoffe zu Anfang
September in Berlin zu sein, wenn auch in meiner Arbeits-
fähigkeit nicht so gefördert, wie ich erwartet hatte und wünschen
möchte. Schon aus diesem Grunde, aber auch politisch, ist es
mir eine Beruhigung, daß Eure Majestät Sich bei der Zu—
sammenkunft auf „Bindendes nicht einlassen wollen“. Ich fürchte
die Geschäftigkeit des Fürsten Gortschakoff, nachdem ich in den
Zeitungen lese, daß er Jomini und Hamburger, seine beiden
Hauptfaiseurs mitbringen will.
Eure Majestät haben meine Ansicht über den allerunter-
thänigst wieder beigefügten Brief des Oberhofprediger Hoff-
mann befohlen. Ich zweifle nicht, daß der darin besprochne
Gedanke früher oder später practisch werden wird; daß er es
*) Lies: Ob H., da er keine Antwort von mir erwartet, falls ich
nicht ein Verboth ergehen ließe, weiter gehandelt hat und namentlich
ob er Sie von seiner Idée unterhielt, weiß ich nicht 2rc.
Kaiser Wilhelm I und Bismarck. 15
1872
6. 8.
1872
12. 8.