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der ist, den Sie mir in Ihrem Brief und P. M. vorschlugen
und dem Staats Ministerium mittheilten. Die Einstimmigkeit
jedoch des letzteren im gestrigen Conseil und meine eigene hier
aufgestellte Ansicht, daß ich in keinem Fall eine Ueber-
eilung in dieser hochwichtigen Angelegenheit zulassen könne
und nichts ohne Ihre Gegenwart thun dürfe, ließ mich dieser
Einstimmigkeit beitreten.
So möge denn Gott weiter helfen, der uns mit seiner
Gnade so sichtbar bisher beistand! Hoffentlich auf baldiges ge-
sundes Wiedersehen!
Ihr
treu ergebener
Wilhelm.
2457).
Varzin 13 November 1872.
Allergnädigster König und Herr
ich bin sehr niedergeschlagen darüber, daß ich auf Eurer
Majestät huldreiches Schreiben vom 9 c. nicht sofort nach
Berlin kommen und mich Eurer Majestät in der schwebenden
Krisis zur Verfügung stellen konnte, um so mehr, als ich gegen
Ende des vorigen Monats glaubte, daß ich bald so weit her-
gestellt sein würde. Ich befand mich seit meiner Rückkehr von
Berlin in fortschreitender Zunahme der Kräfte und ließ mich
dadurch und durch das Interesse zur Sache, im Widerspruche
mit den dringenden Mahnungen des Arztes, verleiten, auf
Graf Eulenburgs wiederholte Aufforderungen einzugehn, indem
ich durch Eingaben an Eure Mozjestät, durch Correspondenzen
mit den Ministern und Gliedern des Herrenhauses auf den
Gang der Dinge zu wirken suchte. Es ist das auf diesem
Wege und aus der Ferne gewiß sehr gewagt, da mir die auf-
*) B.IJ. IV, 31 f.