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1872 hat noch die Ehre gehabt Friedrich dem Großen bei der Revue
24. 12. als Junker vorgestellt zu werden, bei welcher Gelegenheit der
große König geruht hat, ihm das Beispiel seines Großvaters,
des bei Czaslau gebliebnen Majors von Bismarck (von damals
vacant von Schulenburg, später Bayreuth Dragonern) in gnädig
anerkennender Weise als Muster vorzuhalten.
Diese und viele andre aus dem Munde meines Vaters über-
kommende lebendige Mittheilungen aus der großen Zeit welche
das vor mir stehende Kunstwerk vergegenwärtigt, und zu denen
ich eine wohlerhaltene Reihe von Briefen meines Großvaters
aus den Feldlagern des Siebenjährigen Krieges rechnen kann,
bilden die dauernden Eindrücke meiner Kindheit, und ich habe
es jederzeit bedauert, daß es mir nach dem Willen meiner
Eltern nicht erlaubt war, lieber vor der Front als hinter dem
Schreibtische meine Anhänglichkeit an das angestammte Königs-
haus und meine Begeisterung für die Größe und den Ruhm
des Vaterlandes zu bethätigen. Auch heut, nachdem Eurer
Majestät Gnade mich zu den höchsten staatsmännischen Ehren
erhoben hat, vermag ich das Bedauern, ähnliche Stufen nicht
als Soldat mir erstritten zu haben, nicht ganz zu unterdrücken.
Verzeihen Eure Majestät am Heiligen Abend einem Manne
der gewohnt ist an Christlichen Gedenktagen auf seine Ver-
gangenheit zurückzublicken, diese Aussprache persönlicher Em-
pfindungen. Ich wäre vielleicht ein unbrauchbarer General
geworden, aber nach meiner eignen Neigung hätte ich lieber
Schlachten für Eure Majestät gewonnen, wie die Generäle
die das Denkmal zieren, als diplomatische Campagnen. Nach
Gottes Willen und nach Eurer Moajestät Gnade habe ich die
Aussicht in Schrift und in Erz genannt zu werden, wenn die
Nachwelt die Erinnerung an Eurer Mojestät glorreiche Regi-
rung verewigt. Aber die herzliche Anhänglichkeit die ich, un-
abhängig von der Treue jedes ehrlichen Edelmannes für seinen
Landesherrn, für Eurer Majestät Person fühle, der Schmerz