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251. 
Varzin 14 April 1873. 
Eurer Mojestät 
zeige ich ehrfurchtsvoll an, daß ich das Schreiben des Grafen 1873 
Arnim vom 8 nach Maßgabe der Acten zu beleuchten mir vor- 14.4. 
behalte, sobald mir letztere wieder zugänglich sind. 
Einstweilen bemerke ich nur ehrfurchtsvoll, daß Graf Arnim 
unvollständig referirt hat, indem er meine entscheidenden Tele- 
gramme bei Beginn der Verhandlung, vor dem 5, verschweigt, 
und dann seine Mittheilung an Thiers für eine diesen Tele- 
grammen entsprechende vollständige Mittheilung unfres Con- 
ventionsentwurfes Eurer Moajestät gegenüber ausgiebt. In der 
Alternative, die Graf Arnim stellt, daß Thiers oder er die Un- 
wahrheit gesagt haben müsse, liegt, wie ich fürchte, das größere 
Maß von Glaubwürdigkeit auf der Seite von Thiers und des 
Eurer Mcjestät bekannten amtlichen Telegramms des Präsidenten 
an den Graf St. Vallier'*). Eure Majestät wollen Sich huld- 
reichst erinnern, wie ich bei Ernennung des Grafen Arnim zu 
seinem jetzigen Posten in einem von hier aus an Eure Mojestät ge- 
richteten ehrfurchtsvollen Schreiben mich dahin äußerte, daß nur 
die volle Zuversicht auf Eurer Majestät Vertrauen zu mir mich 
ermuthigen könne, mit einem Botschafter von so unsicherem und so 
wenig glaubwürdigem Charakter einen Versuch zu gemeinsamem 
politischen Wirken zu machen und vielleicht die Kämpfe zu er- 
neuern, die ich Jahre lang mit dem Grafen Goltz zu bestehn 
hatte. Diese Kämpfe begannen schon im vorigen Herbste, wo 
Graf Arnim bei Eurer Majestät bezüglich des Herrn Thiers 
eine der meinen entgegengesetzte Politik befürwortete, die ich 
in Immediatberichten und eigenhändigen Schreiben von hier 
aus bekämpfte; und der Erfolg hat mir, wie ich glaube, Recht 
*) Reichs-Anzeiger 24. Jan. 1876. 
**) Generalcommissar bei der deutschen Occupationsarmee.