Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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ich sei von der Ansicht durchdrungen, daß derjenige, welcher in 1875 
Europa einen Krieg provocire, die ganze öffentliche Stimme 6.5. 
gegen sich haben werde, und daher keine Allirte, keinen 
Neutrale bienveillant, wohl aber Gegner haben werde. Die 
Aeußerungen, welche man dem F. M. Moltke in den Mund 
lege, seien eine Ansicht, die Jedermann bei Streit mit Anderen 
habe de se mettre en avantage, aber kein Politiker werde 
jemals, also auch er nicht, aus frivolen Gründen Europa in 
einen Krieg stürzen wollen!“ 
Auf diesen Passus meines Briefes antwortet die Königin, 
„daß, ohne daß ich es wisse, auch andere Personen in meiner 
Nähe, dergleichen Ansichten laut äußerten. Sie wolle aber 
darauf nicht weiter eingehen, da das Ganze der Vergessenheit 
übergeben sei.“ 
Ich habe ihr für den übrigens so sehr freundschaftlichen 
Brief natürlich gedankt, und was jenen Passus beträfe, „da sie 
keinen Namen genannt habe, auch keine weiteren Nachforschungen 
anstellen wolle“" . 
Ihnen durfte ich aber diese Correspondenz nicht unbekannt 
lassen, weshalb ich nun doch Sie von derselben hiermit in 
Kenntniß setze, wo ich Sie nicht mehr so ganz abgeschlossen 
gegen Geschäfte weiß. 
Meine Kur gehet heute hier zu Ende und ich habe mich 
sehr wohl bei derselben befunden, obgleich das Wetter uns gar 
nicht begünstigte; die ersten 12 Tage waren abscheulich, dann 
ward es besser, wir hatten 4 schöne Tage, dann aber wieder 
Tage= und Stundenweise solche Nebel-Wolken, Regen und 
Kühle, ja Kälte, daß man sich in den Oktober versetzt glaubte. 
Ich hoffe, daß es auch Ihnen fortgesetzt gut gegangen ist, 
wie Ihre Mittheilung es vorher sagte. 
Ich gehe morgen nach Salzburg, den 8#en nach Eger und 
den n9ten nach Babelsberg; doch wird meine Ruhe daselbst 
nicht groß sein, da ich den 15ten nach Detmold gehe, um am 
Kaiser Wilhelm 1 und Bismarck. 17
	        
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