Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

1877 
1. 6. 
— 272 — 
bei Sydow wiederum nicht eingeschritten werden solle durch eine 
Untersuchung und Suspendirung vom Amte vorläufig. 
Wenn Alles so fortgehet, dazu genommen die überhand 
nehmenden Nicht-Taufen und Nicht-Trauungen, so muß die 
Frreligiosität erzogen werden und dann ist von der Leug- 
nung der Gottheit Christi bis zur Abschaffung Gottes, wie 
in Frankreich, und seiner Wieder Einsetzung nur noch ein 
Schritt! 
dhr Wilhelm. 
285). 
Varzin 28 Juli 1877. 
Eine mir gestern zugegangne Mittheilung des Admirals 
7. Henk benachrichtigt mich, daß Eure Majestät die Gnade gehabt 
haben, die am 25 c. bei Kiel vom Stapel gelaufne Corvette 
auf meinen Namen taufen zu lassen. Geruhn Eure Majestät 
meinen ehrfurchtsvollen und tief empfundenen Dank für diese 
neue und hohe Auszeichnung huldreich entgegenzunehmen. Ich 
würde ihn gern dadurch bethätigen, daß ich Eurer Mcjestät recht 
bald wieder in dem Fahrwasser meiner Amtsgeschäfte mit der- 
selben Hingebung und Anstrengung zu dienen suchte, wie die 
Bemannung von Eurer Mcjestät Schiff „Bismarck“ es überall 
zur See mit Sicherheit thun wird. Ich hoffe die guten Aus- 
sichten dazu, die ich in Kissingen gewonnen habe, im nächsten 
Monat in Gastein noch verbessern zu können. Für den Augen- 
blick bin ich aber leider noch nicht gewiß, wann ich die Reise 
werde antreten können, da eine heftige Erkältung, wie das 
unsichre Wetter dieses Sommers sie mit sich bringt, mich 
nöthigt, das Zimmer und meistens das Bett zu hüten. Ich 
habe deshalb leider kaum Aussicht, Eurer Majestät noch in 
*) B.-J. IV, 40.
	        
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