Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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1877 sonen sogar zu nennen, ohne daß irgend eine positive Zurück- 
300. 12. weisung solcher Gerüchte erfolgt wäre. Nun bringt aber die 
gestrige Norddeutsche Allgemeine Zeitung in ihrer Nummer 306, 
zweite und dritte Spalte, Mittheilungen der gedachten Art aus 
anderen Zeitungen, und beleuchtet dieselben in einer so eigen- 
thümlichen Art, daß man sie für officiös ) halten könnte. Dies 
gilt namentlich von der Versicherung, daß Sie mir einen Plan 
zu jener Modificirung vorgelegt und ich denselben durchaus 
gebilligt hätte )11 
Dies gehet) denn doch zu weit und kann nicht ohne 
Dementirung #) gelassen werden, die ich von Ihrer Seite 
officihs wünsche, da Niemand besser weiß, als Sie selbst, 
daß Sie mir keine Sylbe über diesen Gegenstand mitgetheilt 
haben. ) 
Die Zeitungen gehen so weit zu versichern, Sie hätten 
Hr. v. Bennigsen nach Varzin berufen, um mit ihm diese große 
Umwälzung zu bearbeiten?), wobei er das Ministerium des 
Innern erhalten solle? Dies hat mich denn doch in einem 
Maße frappirt, daß ich anfangen muß zu glauben, es sei 
wirklich Etwas der Art im Werke, von dem ich gar nichts 
weiß! Graf Eulenburg, der sich gestern verabschiedete, wollte 
meiner Versicherung, daß ich von nichts wisse, gar nicht glau- 
bens). Ich muß Sie also ersuchen, mir Mittheilung zu 
machen, was denn eigentlich vorgehet? Was Bennigsen be- 
trifft, so würde ich seinen Eintritt in das Ministerium nicht 
mit Vertrauen begrüßen können, denn so fähig er ist, so 
würde er den ruhigen und conservativen?) Gang meiner 
Regierung, den Sie selbst zu gehen, sich ganz endschieden gegen 
mich aussprachen, nicht gehen können 10)) — 
Zum Schluß Ihnen und den Ihrigen ein glückliches Neu- 
jahr wünschend und vor Allem Gesundheit!! 
Ihr 
Wilhelm.
	        
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