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wählt: Krone, Zepter und Schwerdt, und dem Großkreuz 1878
des Rothen Adlerordens, welches Sie stets tragen, zufügen 6. 1l.
lassen, welche Decoration ich Ihnen beifolgend übersende.
Das Schwerdt spricht für den Muth und die Einsicht,
mit welcher Sie mein Zepter und meine Krone zu unter-
stützen und zu schützen wissen!
Möge die Vorsehung Ihnen noch die Kraft verleihen,
um lange Jahre hindurch ferner Ihren Patriotismus meiner
Regierung und dem Wohle des Vaterlandes zu widmen!
Ihr
treu ergebener dankbarer
Wilhelm.
292.
Berlin 9 November 1878.
Eure Majestät haben mir durch das huldreiche Schreiben 1878
vom 6 eine Ueberraschung bereitet, die um so freudiger war, 9. 11.
als sie zusammenfiel mit dem so sehr gnädigen Ausdruck der
Theilnahme, welchen Eure Mjestät an dem Freudenfest meiner
Tochter'') und an den gemischten Gefühlen bekundet haben, welche
meine Frau an jenem Tage bewegen mußten. Nur wer selbst
eine einzige Tochter hat das Haus verlassen sehn, konnte die
Bedeutung der zarten Aufmerksamkeit ermessen, mit welcher
Eurer Majestät Huld meiner Frau einen Trost hat gewähren
wollen. Verzeihn Eure Moajestät, daß ich zuerst für den Gnadenact
danke, der Haus und Herz berührt. In meiner Eigenschaft
von Eurer Majestät Diener im Reich und im Staat bin ich
beschämt darüber, daß Allerhöchstdieselben mein angestrengtes,
aber leider schon gelähmtes Streben nach treuer Pflichterfüllung
mit einer neuen Auszeichnung und insbesondre mit so warmen
und mir tief zum Herzen gehenden Worten haben anerkennen
*#
*) B.J. IV, 44 f.
**) Vermählung mit Graf K. zu Rantzau.