Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

Arzt hier erwarte und die Hoffnung hege, daß er mir gestatten 
werde, nunmehr meinen hiesigen Aufenthalt mit dem in Berlin 
zu vertauschen, so daß ich noch in dieser Woche Aussicht habe, 
Eure Majestät um huldreiche Audienz in Berlin zu bitten. 
v. Bismarck. 
342. 
Berlin 7. 5. 84. 
Nach ärtztlichem Rathe soll die Kaiserin, da sie aus Ueber- 
zeugung eine Luft Veränderung für nöthig hält, am Sonnabend 
nach Baden abreisen. Auf gleichen Rath soll ich, aber nur auf 
8 Tage, — auf Grasung! — nach Wiesbaden mich begeben, 
was leider auf die Tage der Dôöbatten des Soctialisten Gesetzes 
fallen dürfte, was mir sehr unangenehm ist, namentlich wenn 
es zu Auflösung des Reichstags käme, was wegen der von 
mir zu unterzeichnenden Ordre schwierig sein würde. Halten 
Sie meine Anwesenheit hier daher für unumgänglich nöthig, 
so endscheiden Sie, um darüber zu berathen. Ich kann Sie 
heute nur Abends sprechen, da ich im Neuen Palais mit dem 
Prinzen v. Wales dinire. Um 7 Uhr bin ich aber zu sprechen. 
Wilhelm. 
343. 
Ich gratulire zu dem unerwarteten Siege in der 2en Le- 
sung?)! Wilhelm. 
10. 5. 84. 
344°). 
Der heutige Erinnerungstag, welcher Mir aus den bis- 
herigen 22 Jahren unseres Zusammenwirkens eines der hervor- 
ragendsten Ereignisse vergegenwärtigt, führt Meine Gedanken 
*) Am 10. Mai 1884 wurde das Sozialistengesetz vom Reichstag 
in 2. Lesung angenommen. 
**) Kohl, Bismarck-Regesten II, 327. 
1884 
0. 3. 
1884 
7. 5. 
1884 
0. 5.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.