17.
Durchlauchtigster Prinz
Gnädigster Prinz und Herr
Eure Königliche Hoheit erlaube ich mir unterthänigst zu 1852
bitten, von der anliegenden Abschrift eines Briefes, den ich gestern 23.7.
an Herrn v. Manteuffel gerichtet habe, gnädigst Kenntniß zu
nehmen. Zugleich lege ich ein Schreiben des letzteren an mich,
vom 30. v. M. bei, nach dessen Empfang eine Unterhand-
lung mit Graf Platen?) nicht mehr eine unrichtige Auffassung
meiner Mission, sondern eine absichtliche Pflichtwidrigkeit ge-
wesen sein würde. Eure Königliche Hoheit werden die Existenz
einiger früher gemachten Randbemerkungen auf demselben,
welche mehr von der Wahrheitsliebe als von der Höflichkeit
dictirt sind, gnädigst verzeihen wollen.
Als ein vom Gegner stammendes, und deshalb unver-
werfliches Zeugniß füge ich noch einen Artikel eines speci-
sisch östreichischen Organs, der Augsburger Zeitung, in der
Gestalt, wie ihn ein demokratisches Blatt, die Mittelrheinische
Zeitung, abdruckt, unterthänigst bei. In der That bin ich in
Wien nicht einmal soweit gegangen, als mir meine Instructionen,
die ich während meines dortigen Aufenthaltes aus gelegentlichen
Erlassen des Königlichen Ministeriums entnehmen konnte, ge-
statteten. In denselben heißt es: „ich solle Verhandlungen nicht
suchen, sondern mit Constatirung meiner Willfährigkeit, es
an mich kommen lassen“) ferner „in der Form so freundlich und
eingehend als möglich sein, in der Sache aber allen festen
*) Bismarck-Jahrbuch IV, 13 ff.
*) Hannoverscher Gesandter in Wien.
Kaiser Wilhelm I und Bismarck. 1