Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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— XII — 
Hannover sucht noch Preußen zur Nachgiebigkeit gegen Oester- 
reich zu bestimmen. Herr v. Klindworth in Berlin im Auf- 
trage des Königs von Württemberg. Gründe der Ablehnung 
der württembergischen Vorschläge. Oesterreich ist jeder Nach- 
giebigkeit gegen Preußen abgeneigt. Der vorläufige Zerfall 
des Zollvereins würde Preußen die eigenmächtige Regelung 
seines Tarifs gestatten. Weisung für Bismarck: das Ver- 
handeln nicht zu sehr zu suchen, sondern nach Constatirung 
der Willfährigkeit es an sich kommen zu lassen. Personal- 
bemerkungen: Graf Grünne, Graf Platen, Linden. Bitte 
um Vorsicht im Gasthof und gegen v. Hinckeldey. 
Otto v. Manteuffel an Bismarck, 15. Juni 1852 
Die Darmstädter Coalition hat Frankreichs Beistand nach- 
gesucht und dagegen das Versprechen der Neutralität in allen 
zwischen Frankreich und den deutschen Großmächten vor- 
kommenden Collisionsfällen gegeben. 
Résumé d’'une conversation du Comte Nesselrode avec 
le Comte de Boolll.. 
Oesterreich wünscht nicht die Auflösung, sondern die Aus- 
dehnung und Befestigung des Zollvereins, gönnt auch Preußen 
das Uebergewicht über die kleinen Staaten; es wünscht nur 
eine Prüfung seiner Vorschläge nach Handelsvertrag Lit. A 
und Verhandlungen mit Preußen darüber während der Dauer 
der Zollvereinsverhandlung Hinsichtlich des Handels- 
vertrages Lit. B zwischen dem Zollverein und Oesterreich ist 
letzteres zufrieden, wenn Preußen sich den Verhandlungen 
nicht widersetzt, sondern für später wohlwollende Prüfung 
verheißt. Die auf dem Wiener Zollcongreß vertretenen 
Staaten glauben an die Möglichkeit eines Vertrages nach 
Schema Lit. A, sowie in Zukunft nach Lit. B. Warum ver- 
sagt sich Preußen einer von ganz Deutschland verlangten 
Prüfung der Frage? 
  
u Otto v. Manteuffel an Bismarck, 25. Juni 1852 
Das Schreiben v. Scheles scheint einigermaßen unter rus- 
sischem Einflusse geschrieben zu sein und klingt an das Résumé 
an. Schele ist über das österreichische Intriguenspiel aufzu- 
klären. Die Antwort auf die preußische Erklärung vom 
7. Juni ist in München formulirt und mit Herrn v. Prokesch 
besprochen worden. Hannover denkt nicht an Rücktritt vom 
Septembervertrag. Schmähliche Haltung des Ministeriums 
gegenüber der Kammer. Weisung an Bismarck, freundlich 
und eingehend zu sein, aber allen festen Engagements zu 
entschlüpfen. Der Schein des Bruchs ist zu vermeiden; der 
Urlaub genehmigt. Entsendung Rochows an das Hoflager 
des Königs von Württemberg. Eine neue Erklärung Preußens 
in der Zollconferenz. 
Seile 
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