Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

— 97 — 
Anlage. 
Zwei Polizeiberichte. 
J. 
Trotz aller angewandten Mühe hat es bis jetzt bei der 
besonders zu beachtenden Vorsicht noch nicht ermöglicht werden 
können, den Verfasser des unter dem 28sten v. M. im Preußi- 
schen Wochenblatte erschienenen Artikels „über die Maaßnahmen 
der Bundesversammlung in Bezug auf die Verfassungsverhält- 
nisse in Luxemburg“ sowie den Correspondenten des gedachten 
Blattes in Frankfurt a. M. mit Bestimmtheit zu ermitteln. 
Eine sehr zuverlässige Quelle bezeichnet zwar als hervor- 
ragende thätige Mitarbeiter dieses Blattes außer dem Redac- 
teur Dr. Jasmund — welcher eigentlich nur den Namen her- 
geben soll — Personen wie den Geh. Rath Matthies, den Reg.- 
Assessor v. d. Goltz (früher als Hülfsarbeiter im Ministerio des 
Innern beschäftigt), welcher Letzterer namentlich die pikanten 
politischen Artikel schreibt, und den Dr. Firmenich 2c.; allein 
es wird von den Betheiligten in der Namhaftmachung der 
Verfasser von Artikeln eine so überaus große Verschwiegenheit 
beobachtet, daß es schwer hält, der Sache näher zu treten. 
Eine dem Dr. Firmenich nahestehende Person hat indeß bei 
einer unauffallenden gesprächsweisen Hindeutung auf den be- 
regten Artikel betr. des Verfassers die Aeußerung (wörtlich) 
bekommen: „daß solcher von einer hohen Person und sehr 
gewandten Feder ausgegangen sei“. Aus derselben Quelle 
wird gleichzeitig und zwar mit voller Bestimmtheit versichert, 
daß der General Radowitz sehr eng lürt mit dieser Parthei sei 
und bei allen deren Schritten mit zu Rathe gezogen würde, 
aber mit großer Vorsicht es vermeidet, irgend etwas schrift- 
liches von sich zu geben. 
Von diesem Verhältniß sowohl wie überhaupt von den 
Machinationen dieser Parthei soll — wie behauptet wird — 
Aus Bismarcks Briefwechsel. 7 
1852 
26. 9.
	        
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