1852 zurückgelegt worden. — In neuerer Zeit hat jedoch eine An-
0.12. regung derselben wiederum stattgefunden und dies veranlaßt
mich Ew. Hochwohlgeboren gefällige Aeußerung nochmals zu
erbitten, ob jetzt die Verhältnisse etwa andere sind. Im Allge-
meinen bemerke ich dabei, daß es, nach meiner Ansicht, nicht
ganz leicht sein möchte, einem so großartigen Banquier-Geschäfte
etwanige Geldvortheile nachzurechnen. Sollten Dieselben sich
jetzt für die Verleihung des Titels als Hofbanquiers aussprechen
zu können glauben, so stelle ich anheim, mir einen gehörig
motivirten amtlichen Antrag dieserhalb geneigtest vorzulegen.
Berlin, den 30. December 1852.
Manterffel.
(Nachschrift.)
Ich bemerke, daß es eines motivirten Antrags von Ew.
Hochwohlgeboren nicht einmal bedarf, sondern daß es mir
genügt zu wissen, daß Dieselben nicht Grund haben, gegen die
Charakterisirung sich auszusprechen. Sollten die Rothschilds
noch vorherrschende antipreußische Tendenzen verfolgen, so
würde ich dieß allerdings als einen solchen Grund betrachten.
Mein Interesse bei der Sache besteht, im engsten Vertrauen
gesagt, darin, daß man den p. Rothschild von seinen hitzigen
Bestrebungen, die Wiener Valuta zu bessern, einiger Maaßen
abbringt, und daß man ihn für eine Eisenbahn-Anleihe, welche
wir vielleicht machen werden, günstig stimmt.
Meinen herzlichen Glückwunsch für Sie und die Ihrigen.
Unverändert
Manteuffel“).
*) Bismarcks Antwort vom 5. Januar 1853 f. Preußen im
Bundestage IV, No. 56 S. 132. Der dort erwähnte, aber noch nicht
veröffentlichte amtliche Bericht — auch ein Concept desselben ist nicht
vorhanden — folgte laut handschriftlicher Notiz auf dem Original des
Briefes vom 30. Dezember am 10. Januar 1853 nach.