1858
4. 1.
1853
8. 1.
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ernannt sei. Ich werde mich bemühen, es noch zu hindern, und
sogar mit Bernstorff drohen. Halten Sie das aber nicht für
Ernst.
2. Varennes') sagt mir, daß die Russischen Creditive in
Paris nicht angenommen werden würden, und daß, wenn die
unfrigen dann nicht abgegeben würden, die brouille ernstester
Art fertig sei. Ich glaube nun zwar, daß dieß ein Schreck-
schuß ist, allein möglich ist es doch und unser Entschluß, uns
mit Rußland auf ganz gleicher Linie zu halten, steht fest. Krieg
braucht daraus noch nicht zu folgen, sondern nur die Vertretung
durch Geschäftsträger.
Leider werde ich soeben wieder gestört und muß mich daher
darauf beschränken, Ihnen und den Ihrigen die aufrichtigsten
Glückwünsche zum neuen Jahre darzubringen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
ergebener Diener und Freund
B. 4/1. 53. Manteuffel').
62.
Freiherr v. Prokesch-Osten an Bismarck.
Wien 18. Jänner 1853.
Hochwohlgeborner Freiherr,
Wenn ich zu der von Sr. Moajestät dem Kaiser mir über-
tragenen Stellung den besten Willen mitbringe, so gehe ich auch
nicht ohne Hoffnung nach Frankfurt, weil ich unter den Mit-
arbeitern an dem gemeinsamen Werke Sie, hochwohlgeborner
*) Französischer Gesandter in Berlin.
*) Antwort Bismarcks vom 7. Januar 1853 f. in Preußen im
Bundestag IV, No. 57 S. 132 f.