Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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1853 v. Hinckeldey, der allerdings den Vorzug hat, gar kein Prinzip, 
I1.3. sondern nur sein liebes Ich zu vertreten, andererseits erschweren 
nicht allein Herrn v. Manteuffel seine Stellung, sondern ich 
fürchte fast, daß sie diese Stellung mehr und mehr erschüttern. 
Hiezu kommen die vortrefflichen Collegen unseres Chefs, von 
denen die einen ebenso kurzsichtig wie schwach, die andern 
leigentlich Herr v. Bodelschwingh allein) aber ränkesüchtig sind 
und sich mit großen Dingen tragen. Wie kann nun ein Reich 
bestehen, das in sich selbst uneins ist? Doch ich verlasse für 
heute dies Thema mit einer Bitte, welche durch das Interesse 
für die Sache motivirt ist und in demselben ihre Entschuldi- 
gung findet. Ew. Excellenz Auffassung, Wort und Rath gilt 
bei dem Herrn Minister Präsidenten sehr viel, vielleicht so viel, 
wie bei diesem seltenen Charakter überhaupt irgend eine Stimme 
gelten kann. Auf Herrn v. Manteuffel ist nämlich ein Einfluß 
gegen seine eignen Intentionen überhaupt nie denkbar, wohl 
aber eine Ermuthigung, nach diesen Intentionen zu handeln, 
ebenso möglich wie vielleicht nothwendig. Ich halte dafür, 
daß, wenn Herr v. Manteuffel nicht bald zu einer recht bemerk- 
baren Aktivität übergeht, er nicht dem Schicksale des Mohren 
entgehen wird, der seine Schuldigkeit gethan hatte. Ihm 
selbst freilich wäre damit kein großer Schade gethan, im Gegen- 
theil, wenn ich persönlichen Gefühlen für ihn folgen wollte, 
könnte ich ihm nur wünschen, daß er bald erlöst und einer 
bessern Zeit vorbehalten werde. Aber eine pessimistische Politik 
ist und bleibt immer eine schlechte, und da mit Herrn v. Man- 
teuffel ein System fällt, das unter gegebenen Verhältnissen das 
einzig richtige zu sein scheint, so habe ich keinen sehnlicheren 
Wunsch, als ihn unter günstigeren Verhältnissen noch bleiben 
zu sehen. Meine Bitte an Ew. Excellenz ist nun keine andre, 
als daß Sie ihn ermuthigen, mehr aktiv zu sein, unbrauchbare 
Freunde oder gefährliche Gegner zu beseitigen — überhaupt 
das auszuführen zu suchen, was er für nothwendig selbst er-
	        
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