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1853 währen Sie mir Gerechtigkeit für meine unwandelbaren aus-
3.6. gleichenden Bemühungen. Legen Sie mich auch Sr. Mazestät,
Ihrem allergnädigsten Herrn, ganz unterthänigst zu Füßen.
Hochachtungsvoll
Frankfurt v. Prokesch-Osten.
3. Juni (1853).
69.
König Friedrich Wilhelm IV. an Bismarck.
Rüdersdorff 12 Sptb. 53.
1853 Theuerster Bismark — Es waltet in den Regionen meines
12.9. Bruders Wilhelm ein Mißverständniß, dessen Lösung zu All-
seitiger Befriedigung nothwendig wird. In Dobberan erhielt
ich einen Brief von ihm mit Jammergeschrey über Manteuffels
nun feststehenden Abgang, welchen er (mit Recht) als Calamität
bezeichnete. Ich forderte von Wilhelm die Lösung dieses Räth-
sels, da ja grade seit 3 Wochen Alles beygelegt sey, meine
Persévérance gesiegt habe. Er antwortete mir vor etwa 8 Tagen
„er freue sich — aber es sey Ihnen bester Bismark ein Brief
aus Puttbus?) zugegangen, welches Inhalt Sie wie ihn selbst
zu keinem andern Schlusse habe bringen können" — Gestern
in Sans-souci frug ich ihn nach dem Autor jenes Briefes und
— er nannte mir Gerlach (Polte) — heut hab' ich Gerlach
constituirt. Derselbe versichert hoch und theuer Ihnen aus
Puttbus nichts“) dergl. geschrieben) zu haben).
Da haben Sie den Schlamassel. Entwirren Sie ihn mir
und Wilhelm und — so bald als möglich. Vale.
— FWR.
*) Dreifach unterstrichen.
**) Zweifach unterstrichen.
**) Val. Gerlachs Brief an Bismarck aus Putbus vom 15. Sept.
1853, Briefwechsel S. 107.