Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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berg allerdings auch von einem Fürstencongreß gesprochen hat, 1854 
welcher zur Schlichtung der ganzen orientalischen Frage in 27.6. 
Brüssel im Monat August zusammenkommen solle, zu welchem 
die Anregung von dem König Leopold ausgegangen sei und 
sich einer lebhaften Sympathie von Seiten der Königin Victoria 
erfreuen sollte. Als meine Quelle für letztre Nachricht kann 
ich im Vertrauen meinen hanöverschen Collegen?) bezeichnen. 
Den öffentlichen Blättern nach sollte der einige Tage hier 
anwesende Oberst Kowalewsky den Auftrag gehabt haben, auf 
die Regirungen der Mittelstaaten im russischen Sinne einzu- 
wirken; ich habe angewandter Bemühungen ungeachtet nicht 
erfahren können, daß er in dieser Richtung irgend welche Be- 
ziehungen gepflogen hätte. Außer einigen Exrcursionen nach 
Wiesbaden und Baden--Baden ist in Betreff seines hiesigen 
Verhaltens Nichts zu beobachten gewesen, und hat er seine 
weitre Reise oder Rückreise jedenfalls nicht von hier aus an- 
getreten. 
Der Wirkliche Geheime Rath Bunsen befindet sich augen- 
blicklich in Heidelberg; ebendaselbst hält sich Heinrich von Gagern 
auf, der dort seine Kinder in der katholischen Confession er- 
ziehen läßt; seine Frau ist katholisch und sein Bruder Max') 
bekanntlich vor einiger Zeit zur katholischen Kirche übergetreten. 
Der Prinz Felix Hohenlohe, Präsident der Darmstädter Bank 
und des ehemaligen Vereins zum Schutze vaterländischer Arbeit, 
verkehrt ebenfalls viel in Heidelberg, gewöhnlich in Begleitung 
des in ultramontanen Geschäften vielfach benutzten Fürstl. 
Reußischen Legationsraths Freiherrn von Bursian, desselben, 
der vor einiger Zeit in Aufträgen der Fürstin von P##enburg- 
Birstein in Berlin anwesend und von Sr. Majestät zur Tafel 
gezogen worden war. Dieser p. Bursian kam ursprünglich als 
°) Graf v. Kielmansegge. 
*#„) Rath im österreichischen Ministerium des Kaiserlichen Haufes.
	        
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