Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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stimmung am Bundestage der König pure beitreten werde, um 1854 
nicht mit Dänemark in der Minorität zu bleiben. Herr v. Rein- 8.7 
hardt ist seiner Familientraditionen wegen dem imperialistischen 
Frankreich zugewandt, obwohl seine Frau eine Russin ist. Herr 
v. Titoff*) ist nach Stuttgart hier durchgereist. — A. Malet) 
theilte mir eine für München bestimmte scharfe englische Note 
mit, in welcher dem dortigen Cabinet gesagt wird, daß es sich 
in Dinge mische, die außerhalb seiner Competenz lägen und 
daß ein fernerer Widerstand gegen die Politik der großen 
Mächte vollständig „harmless“ sei. Nach Dresden ist eine ähn- 
liche Note ergangen. Die vertrauliche Expedition in Betreff 
des Einrückens in die Wallachei habe ich durch Graf Bock er- 
halten. Daß die Nachricht von der Absicht Oesterreichs nach 
Berlin gemeldet sei und dort Verstimmung erregt habe, wurde 
mir hier am 30. Juni schon erzählt und wie ich glaube aus 
ursprünglich englischer Quelle. Außerdem ist diese Thatsache 
bereits in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 2. Juli in 
einer Berliner Correspondenz enthalten. 
Frankfurt, 3. Juli 1854. v. Bismarck. 
90. 
Otto v. Manteuffel an Bismarck. 
Euer Hochwohlgeboren 
ersuche ich ergebenst das anliegende Brieschen an meinen Bruder, 1854 
der wie ich vermuthe, jetzt in Frankfurt ist, gelangen zu lassen. 7.7. 
Der Innhalt ist nicht von Wichtigkeit und enthält wesentlich 
meinen Glückwunsch zu seinem auf den 9. d. M. fallenden Ge- 
burtstage. Sollten Sie ihn nicht ermitteln können, so bitte ich 
*) Russischer Gesandter in Stuttgart. 
5P#) Englischer Gesandter am Bundestag.
	        
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