Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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wir ablehnen, alle Schuld auf uns zu schieben. Bei den klei- 
neren deutschen Höfen soll sehr gewühlt werden und einige 
sollen schon mehr zu Oesterreich sich hinüber ziehen lassen. 
Graf Kielmannsegge sprach von einem Schreiben des 
Herrn Minister-Präsidenten, welches vor etwa 14 Tagen in 
Darmstadt eingegangen und wonach eine Anknüpfung aufs Un- 
1854 
11.9. 
gewisse hinausgeschoben sei. Die Quelle ist Herr v. Brunnow'), 
der das Schreiben gelesen haben will und geäußert haben soll, 
daß danach allerdings von Darmstadt keine Schritte geschehen 
könnten. Ich kenne den Zusammenhang nicht. Sollte etwa 
Herr v. Dalwigk, unzufrieden mit der Correspondenz des Groß- 
herzogs, die Sache in die Hand genommen und dadurch vereitelt 
haben? Mir thut es für meine Person leid, da die Hoffnungen 
auf die Residentur für den Augenblick wieder vereitelt sind. 
Zitelmann?) ist seit vorgestern Abend zurück. 
Meine Frau empfiehlt sich Ihnen und mit mir Ihrer 
Frau Gemahlin angelegentlichst. 
Mit ausgezeichnetester Hochachtung verharre ich 
Euer Excellenz 
gehorsamer Diener 
Wentzel. 
102. 
Graf R. v. d. Goltz an Bismarck. 
Berlin den 31. October 1854. 
Verehrter Freund! 
Heute verlasse ich Berlin, um mich nach meinem neuen 
Bestimmungsorte'"“) zu begeben. Ich kann es nicht thun, ohne 
H Nussischer Gesandter am Bundestag. 
*#) Regierungsassessor, der Bundestagsgesandtschaft für Preßange- 
legenheiten attachirt. 
6%) Athen, wohin er als preußischer Ministerrefident geschickt wurde. 
1854 
31. 10.
	        
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