Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1854 
12. 12. 
1854 
17. 12. 
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nißvollen Coalition abzuhalten, war recht trügerisch, und nur 
zu lange hat man daran festgehalten, weil man die Wiener 
Zustände nie richtig ausgefaßt hat. 
Graf Arnim dürfte ein erstes Opfer der Enttäuschung wer- 
den. Sollte Alvensleben gewählt werden und annehmen, so 
wird er sich vor einer Wiederholung jener Leichtgläubigkeit zu 
hüten haben, die er bei seiner letzten Mission gezeigt hat, und 
die uns keinen geringen Schaden verursachen mußte. 
Von Thuns Rückkehr?) ist keine Rede mehr, obwohl noch 
nichts Definitives feststeht. Der König war bei dem gestrigen 
Galatheater recht stark enrhumirt und hat deshalb keinen Cercle 
gehalten, worüber die Diplomatie etwas ungehalten fortging. 
Ihre Frau Schwester habe ich das Vergnügen gehabt, 
recht wohl zu sehn. 
Euer Hochwohlgeboren geehrtester Frau Gemahlin bitte ich 
mich zu Füßen zu legen und Herrn Wentzel zu grüßen. 
Ihr 
Berlin aufrichtigst ergebener Diener 
den 12. Dzbr. 54. Rosenberg. 
107. 
Otto v. Manteuffel an Bismarck. 
Euer Hochwohlgeboren 
habe ich für mehre geehrte Schreiben?,) zu danken. Daß dieß 
bisher unterblieben, hat lediglich seinen Grund darin, daß ich in 
letzter Zeit durch so vielfache und dringende Geschäfte in Anspruch 
genommen worden, daß mir keine freie Minute blieb. Heute 
schreibe ich vor dem Russischen Diner, und Träger dieser Zeilen 
*) Als Gesandter nach Berlin. 
*“) Vom 8./9. u. 11. December 1854, Preußen im Bundestag II, 
No. 66 und 69 S. 115 ff. 122 f.
	        
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