Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1859 
29. 5. 
1859 
24. 6. 
— 298 — 
gemeinerung des Krieges zu erblicken. Auf meinen Wunsch, 
daß in Deutschland Sammlungen für unsern hiesigen Wohl- 
thätigkeitsverein veranlaßt werden möchten, entgegnete er, daß 
in Baiern kein Kreuzer eingehn werde, weil alle reichen Leute 
am Rande des Ruins ständen; sein Schwiegervater (Seinsheim) 
habe seinen Etat von 6 Pferden auf 2 herabsetzen müssen, 
und der reiche Graf Schönborn sei in der peinlichsten Lage, da 
jedermann sein Vermögen in Metalliques angelegt habe. „Da- 
her“ setzte er noch hinzu, „kommt auch bei uns die zornige 
Stimmung gegen Napoleon.“ 
Fürst Gortschakow hat mir heut einen Erlaß an Budberg 
über seine letzte Unterredung mit Kärolyi vorgelesen, und bittet 
mich Eurer Excellenz zu schreiben, daß Budberg denselben auf 
Verlangen mittheilen dürfe; er stimmt mit dem Inhalt meines 
letzten Immediatberichtes. 
Mit der ausgezeichnetsten Verehrung verharre ich 
Eurer Excellenz 
gehorsamster 
v. Bismarck. 
146. 
Minister v. Schleinitz an Bismarck. 
Berlin, d. 24. Juni 1859. 
Eurer Hochwohlgeboren 
empfinde ich das Bedürfniß endlich einmal meinen wärmsten 
Dank auszusprechen für die vielen und interessanten Privat- 
mittheilungen, die Sie im Laufe der letzten Monate an mich 
haben richten wollen. 
Ihr letzter umfassender Bericht über die längere Conver- 
sation mit dem Kaiser hat auf den Prinzen Regenten einen
	        
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