Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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können Sie mich selbst sub rosa noch mit einigen Argumenten 1860 
ausrüsten, die ich zu Ihren Gunsten geltend zu machen gern 3.8. 
bereit bin. — Mit dem Säuerling Montgelas und seiner nicht 
minder säuerlichen Gattin haben wir allerdings keine beneidens- 
werthe Acquisition und jedenfalls gegen Bray einen sehr üblen 
Tausch gemacht. Es ist unbegreiflich, daß man in München 
solche Wahlen treffen kann, besonders in einem Augenblicke, 
wo man sehr preußenfreundlich thut, wenn man es auch viel- 
leicht re vera nicht ist. 
In aufrichtigster Freundschaft herzlichst der Ihrige 
Schleinitz. 
153. 
Bismarck an Fürst Gortschakow. 
(Concept.) 
  
Petersburg 3. Sept. 1860. 
2. Aug. 
Durchlauchtigster Fürst. 
Endlich sind mir von Herrn von Olfers die Werke Friedrichs 1860 
des Großen zugegangen, nachdem Seine Königliche Hoheit der 3.2. 
Regent mir schon im Frühjahr in Berlin mündlich zugesagt 
hatte, daß die Sendung mir gleich nach meiner Abreise hierher 
folgen solle, um den Gesinnungen für Eure Durchlaucht einen 
Ausdruck allerhöchster Bestätigung zu verleihn, als deren bereit- 
willigen und aufrichtigen Vertreter Sie mich seit Jahren kennen. 
Ein Mißverständniß hatte mich schon vor einigen Wochen 
in einer mit Supplementen des für Se. Majestät bestimmten 
Exemplars gefüllten Kiste das Eurer Durchlaucht zugedachte 
Exemplar vermuthen lassen, welches ich hierbei zu überreichen 
mich beehre. 
Genehmigen Eure Durchlaucht den Ausdruck unwandel- 
barer Verehrung. (gez.) v. Bismarck.
	        
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